Den Musikunterricht sichern (2023)
Den Musikunterricht sichern - Position des BMU zum Umgang mit dem Musiklehrer:innenmangel (2023)
Die aktuellen und künftigen Herausforderungen für die schulische Bildung werden nur zu bewältigen sein, wenn alle Beteiligten das Lehren und Lernen in der Schule weiterentwickeln und den sich ändernden Gegebenheiten immer wieder anpassen. Um diese Prozesse erfolgreich zu gestalten, bedarf es multiprofessioneller Teams, wobei wahrscheinlich auch neue Berufsbilder entstehen. Zentrale Aufgabe wird aber auch in Zukunft die fachlich fundierte und pädagogisch durchdachte Gestaltung von Lehr-/Lernprozessen sein. Eine bedarfsdeckende Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern für alle Fächer ist daher wichtiger denn je.
In der multiplen Krise, die möglicherweise der künftige Normalzustand sein wird, wächst die Bedeutung von sozialer und kultureller Bildung. Die Allgemeinbildende Schule ist der einzige Ort, an dem der Zugang zu ästhetischer und explizit musikalischer Bildung allen Kindern und Jugendlichen ermöglicht werden kann – und muss. Der gestaltende und reflektierende Umgang mit Musik öffnet den Raum für unersetzbare Erfahrungen, die zu einem erweiterten Selbst- und Weltverstehen führen. Musikalische Praxis und emotional-sinnliches Erleben ermöglichen die Teilhabe an Erkenntnis- und Erfahrungsprozessen für alle – unabhängig von Sprachbarrieren.
Der Bundesverband Musikunterricht positioniert sich dazu, welchen Anforderungen auch in Zeiten des immer stärker werdenden Musiklehrer:innenmangels eine angemessene Ausbildung - sowohl grundständig, als auch für Quer- und Seiteneinsteiger und fachnah Unterrichtende - genügen muss. Er bietet den Kultusministerien seine Unterstützung an: bringt sich auf allen Ebenen ein, um diesen angemessen zu begegnen. Auch unter schwierigen Bedingungen gilt es, den Schüler:innen aller Schularten und -stufen einen Musikunterricht auf fachlich und musikpädagogisch angemessenem Niveau zu gewährleisten.