Herzlich willkommen beim Bundesverband Musikunterricht
Neues aus dem BMU

Programm zum Musiklehrer:innen-Tag auf der Leipziger Buchmesse steht
Am 28.04.2023 findet im Rahmen der Leipziger Buchmesse der Musiklehrer:innen-Tag statt, ein Kooperationsprojekt der Buchmesse mit dem Bundesverband Musikunterricht und mdr-Klassik.
Deutscher Musikrat startet Offensive #SchuleNeuDenken: mehr Musik!
Das Präsidium des Deutschen Musikrates hat in seiner Sitzung am 10. März 2023 die Stellungnahme #SchuleNeuDenken: mehr Musik! verabschiedet. Darin werden in fünf zentralen Feldern die grundlegenden Stellschrauben für eine bessere musikalische Bildung identifiziert.
Mit der Stellungnahme startet der Deutsche Musikrat zugleich auch eine Informations-, Diskussions- und Vernetzungsoffensive zum Thema musikalische Bildung. Unter anderem werden im Rahmen des Austauschformats „Musikforum“ in den nächsten Wochen die Kernbereiche der Stellungnahme mit Expertinnen und Experten aus der Bildungs- und Kulturpolitik, der Verbändelandschaft und der Wissenschaft diskutiert und gemeinsame Handlungsansätze angestoßen.
Weitsprung, Singen, Bilder malen – Talent benoten, oder nicht? Sendung des DLF vom 11.02.23 u.a. mit Jürgen Oberschmidt, Präsident des BMU
Nach Helmut Holters Vorstoß, von ihm so genannte "Talentfächer" nicht mehr mit Noten bewerten zu wollen, widmete der Deutschlandfunk seine "Campus und Karriere"-Sendung vom 11.02.23 um 14.05 Uhr diesem Thema.
Mehrarbeit und Achtsamkeitstraining? - Empfehlungen der KMK zum Umgang mit dem akuten Lehrkräftemangel gleichen einer Bankrotterklärung
Die Ständige wissenschaftliche Kommission (SWK) der Kultusministerkonferenz betont auch in Zeiten des Lehrer:innenmangels, dass der Normalfall bleiben muss, dass Lehrerbildung Akademische Bildung ist und entsprechend in die Hand von Hochschulen und Universitäten gehört. Dem ist nur zuzustimmen.
Wo es jedoch um eine Veränderung der Praxis geht, muss eine ausschließlich aus Wissenschaftler:innen zusammengesetzte Kommission zwangsläufig scheitern. Manches stößt hier auf Unverständnis, etwa wenn gefordert wird, Klassenfrequenzen zu erhöhen, wo bislang Maximalfrequenzen aus nicht belegten Gründen unterschritten werden. Das wird doch schon seit Jahren getan. Und während die Ausweitung von Selbstlernzeiten ausführlich mit Studien begründet wird, kann für den ebenfalls vorgeschlagenen Hybridunterricht nur konstatiert werden: Belastbare Forschungsergebnisse genau zu diesem Format stehen aus.
Auf die Lehrperson kommt es an. – Das aus der Hattie-Studie abgeleitete Mantra gilt noch immer. Doch die Wertschätzung der Lehrer:innen, die sich daraus folgerichtig ergeben müsste, ist auch Jahre später ausgeblieben.
Die Höhe der Lehrverpflichtung der Lehrer:innen stammt aus einer Zeit, als sich Lehrer:innen ganz ihrem Kerngeschäft Unterricht widmen konnten. Inzwischen sind neue Felder hinzugekommen: Individuelle Förderung und Differenzierung, Integration, Inklusion, Beratungsgespräche, Umgang mit Verhaltensauffälligkeiten, besondere pädagogische Herausforderungen in sozialen Brennpunkten, Steuergruppen, dauernder Reformdruck unter dem Label Schulentwicklung, ausufernde Dokumentations- und Verwaltungstätigkeiten. Unterricht und Erziehung rücken immer mehr an den Rand der täglichen Arbeit. Vollzeitbeschäftige Lehrer:innen arbeiten heute oft weit über ein übliches Maß einer Vollzeiterwerbstätigkeit hinaus. Aus diesen Belastungserfahrungen ergibt sich die hohe Teilzeitquote. Verpflichtet man diese Menschen zur Erhöhung der Teilzeithöhe bis zur Vollbeschäftigung, leidet darunter nicht nur deren Lebens- und Berufszufriedenheit, sondern führt dies auch zu einem höheren Krankenstand. (Zu dieser Problematik sagt die SWK nichts.)
Hier geht es um mehr als um die Attraktivität des Lehrerberufes, unter den hier beschriebenen Dauerbelastungen kommt die Schule ihrem demokratischen Bildungsauftrag nicht mehr nach! Die SWK forciert diese seit Jahren zu beobachtenden Entwicklungen, indem sie als verheißungsvollen Ausweg zur Bekämpfung des Lehrer:innenmangels vor allem weitere Mehrbelastungen für Lehrer:innen vorschlägt:
Zusätzlicher Unterricht
- Erhöhung der Unterrichtsverpflichtung
- Abschaffung von Anrechnungsstunden (die Aufgaben sollen von anderem Personal übernommen werden)
Zusätzliche Schüler:innen
- Klassenfrequenzen erhöhen, wo bislang Maximalfrequenzen aus nicht belegten Gründen unterschritten werden
- eine befristete Erhöhung der maximalen Klassenfrequenz in der Sekundarstufe I
Zusätzliche Aufgaben
- systematische Begleitung migrierter Lehrkräfte in der Berufseingangsphase
- den in Grundschulen und der Sekundarstufe I eingesetzten Gymnasiallehrkräften
eine feste Ansprechperson im Kollegium zuweisen - Anleitung von Bachelorstudierenden, die ausschließlich in Assistenzfunktionen (z. B. Betreuung einzelner Schüler:innen oder Gruppen) in der unmittelbaren Regie
einer Lehrkraft eingesetzt werden sollen - Zuordnung der Lehramtsstudierenden, die Unterricht erteilen, zu einer erfahrenen Lehrkraft: gemeinsame Planung von Unterricht, wenigstens aber eine Abstimmung über den Einsatz von Aufgaben, Material und Leistungskontrollen
- Coaching und (Gruppen)-Supervision
- Trainings zur Klassenführung und zur Gesprächsführung
Zusätzliche Lebenszeit
- Begrenzung von Teilzeitarbeit
- Einschränkung von Sabbatmodellen
Dem stehen diese etwas mageren Ideen zu Entlastungen gegenüber:
- Achtsamkeitstraining
- eMental-Health-Angebote
Fazit: Die Lehrer:innen sollen also in größeren Klassen mehr Unterrichtsstunden erteilen und mit zusätzlichen Coaching- und Koordinierungsaufgaben belegt werden. Ihren Belastungserfahrungen begegnet man dann mit verordneten Supervisions- und Trainingsangeboten. Statt gemeinsam mit Lehrer:innen und deren Fachverbänden eine seriöse Ursachenforschung zu betreiben, wird hier ein System fortgeschrieben, dass es grundlegend zu hinterfragen gilt. Statt Fortschritt herrscht also weiterhin rasender Stillstand.
Während überall Förderangebote für die strukturelle Entwicklung ländlich geprägter Gemeinden und Dörfer geschaffen werden, fällt der folgende Vorschlag wohl endgültig aus der Zeit: „Im Interesse der Versorgung aller Schulen mit einem qualitativ hochwertigen Unterrichtsangebot bzw. gut qualifizierten Lehrkräften empfiehlt die SWK eine systematische regionale Schulentwicklungsplanung mit dem Ziel, kleinere Schulen zu größeren Einheiten zusammenzufassen. Ein entsprechendes verlässliches Transportangebot muss bereitgestellt werden.“ Wollen wir wirklich noch mehr aussterbende Dörfer ohne Schule, die unattraktiv werden für junge Familien, weil ihre Kinder ihre wertvolle Lebenszeit in Schulbussen verbringen? Zumindest an Orten, an denen es dann keine Schulen mehr gibt, ist das Problem des Lehrer:innenmangels endgültig gelöst.
(Georg Biegholdt & Jürgen Oberschmidt)
Mängelverwaltung: Das aktuell größte Problem der Schulen ist der Lehrkräftemangel. Was bedeutet das für das Fach Musik?
VAN, das Online-Magazin für klassische Musik befragte u.a. Georg Biegholdt zur Situation des Musikunterrichtes in der Grundschule. Ausgelöst wurde die Recherche durch das neueste Schulbarometer der Robert-Bosch-Stiftung sowie das Gutachten „Basale Kompetenzen vermitteln – Bildungschancen sichern. Perspektiven für die Grundschule“ der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission der Kultusministerkonferenz (SWK).
Auftakttreffen des Projektteams für Bundeskongress 2024 in Kassel
Am 16.01.23 trafen sich Mitglieder des Bundesvorstandes des BMU, Mitglieder des Landesvorstandes Hessen des BMU sowie direkt vor Ort Aktive aus Schule und Uni in Kassel (mit Zuschaltung derer, die nicht persönlich anreisen konnten), um sich ein Bild zu machen von den in Vorbereitung des Kongresses zu bewältigenden Aufgaben und den Möglichkeiten, sie auf möglichst breite Schultern zu verteilen. Hauptstandort des Kongresses, der vom 25. bis 29. September stattfindet, wird das Kongress Palais Kassel sein.

Beratung der Spitzen von BMU und VDM in Leipzig
Seit vielen Jahren treffen sich einmal im Jahr die Spitzen der beiden Verbände, um über gemeinsame Anliegen und Aktionen zu sprechen. Ursprünglich immer in Hamburg stattfindend (und daher augenzwinkernd "Hamburger Konvent" genannt), war diesmal Leipzig der Austragungsort. In dem Treffen am 12. und 13. Januar standen die Nachwuchsprobleme in den musikpädagogischen Berufen und die Weiterentwicklung der Ganztagsangebote im Mittelpunkt der Beratungen. Konkrete Verabredungen wurden getroffen und sollen in der nächsten Zeit umgesetzt werden.
Der Freitagabend wurde im Gewandhaus abgeschlossen. Hier gab die Deutsche Streicherphilharmonie des VDM anlässlich ihres 50-jährigen Bestehens ein wunderbares Konzert.

Benotung in sogenannten Talentfächern abschaffen? - Erst denken, dann reden!
Eine Erkenntnis – und was daraus für Unsinn wird

Die Erkenntnis: Eine aktuelle Studie unter Beteiligung des Max-Planck-Instituts für empirische Ästhetik (MPIEA) hat einen Zusammenhang entdeckt zwischen einer Gengruppe (tausende Gene) und der Fähigkeit, Rhythmen, Melodien und Tonhöhen unterscheiden können.
Leipziger Volkszeitung am 17. November 2022: „Es ist das Mantra wohlmeinender Musikpädagogik: ‚Jeder kann singen!‘ Dabei lässt sich die Diskrepanz, die sich auftut zwischen dieser optimistischen Einschätzung und der Realität nur zwei Schlüsse zu: Entweder stimmt sie nicht, die Einschätzung, oder der oder die Musikpädagogin oder Musikpädagoge ist umso unfähiger, je häufiger er oder sie es behauptet. Denn die Feststellung richtet sich meist ja an solche, die sich beharrlich weigern, die eigene Sangesbegabung sich und/oder dem Pädagogen zu erschließen. Junge Menschen, denen die Liebe zur Musik auf immer durch fehlgeleitete Ermunterung vergällt wurde, und Erziehende, deren Enthusiasmus der Verbitterung bis Verbiesterung weicht, sind Folgeschäden. Doch es gibt Hoffnung. Ein internationales Forscherteam hat […] zweierlei herausgefunden: Erstens, Musikalität ist angeboren – woraus rückzuschließen wäre, dass sie es auch nicht sein kann. Und zweitens: Man kann sie messen. […] ‚Der Wert kann zuverlässig verwendet werden, um die genetischen Grundlagen individueller Unterschiede von Musikalität zu entschlüsseln‘, verspricht die Mitautorin Miriam Mosing. Und dann können sich Schülerinnen und Schüler wie Pädagogen und Pädagoginnen auf die Gene berufen und der fruchtlosen wechselseitigen Quälerei ein Ende setzen. Denn natürlich bestätigte die Forschung nur, was wir längst schon wussten: Nicht jede kann singen.“
- Die simple Gleichsetzung von sängerischem Können und Musikalität ist falsch.
- Aus „Musikalität ist angeboren“ zu schließen, sie könne es auch nicht sein, ist falsch. Das ist genauso wie mit der Intelligenz: Angeboren ist ein gewisser Grad (der durch Umwelteinflüsse nicht unerheblich verändert werden kann). Deshalb spricht die Forscherin von individuellen Unterschieden.
- Aus der Studie den Schluss zu ziehen, dass Menschen, die genetisch bedingt weniger musikalisch sind, nun auch nicht musikalisch gebildet werden müssen, ist zynisch und menschenverachtend.
- Und um das Singen aufzugreifen: Wir wissen, dass selbst Menschen, die weniger gut singen, trotzdem gern singen. Und der Autor der LVZ hat darin durchaus recht: Das darf ihnen keine verantwortungsbewusste Musiklehrperson – wie wohlmeinend auch immer – austreiben.
Tagesschau.de am 27. November 2022: „Die Studie untersucht zudem, inwiefern die Gene mit der Erziehung zusammenwirken. Es zeigte sich eine Wechselwirkung: Menschen, die eine musikalische Veranlagung haben, wuchsen auch eher in einer Umgebung auf, die Musikalität fördert. Das liege daran, dass Eltern, die auch diese genetische Veranlagung haben und sie vererben, oft ein entsprechendes musikalisches Umfeld für ihre Kinder schaffen, erläutert Mosing. Bei Kindern mit hoher genetischer Disposition zur Musikalität ist es zum Beispiel auch wahrscheinlicher, dass sie im Laufe des Lebens Musikunterricht bekommen.“
- Der letzte Satz ist völlig abwegig: In Deutschlands allgemeinbildenden Schulen erhalten alle Kinder, unabhängig von Elternhaus und genetischer Disposition Musikunterricht. Das ist gut so und sollte so bleiben.
- Korrekt dürfte sein, dass eine musikalitätsfördernde Umgebung hilfreich ist, die Musikalität zu verstärken – allerdings völlig unabhängig von der genetischen Disposition. Insbesondere für Kinder und Jugendliche, die tatsächlich genetisch bedingt über etwas weniger Musikalität verfügen, sollte eine solche Umgebung geschaffen werden.
Stern.de am 09. Dezember 2022: „Bildungsminister Helmut Holter (Linke) überlegt ferner, die Noten in den Talentfächern Sport, Musik und Kunst abzuschaffen. ‚Kinder sind unterschiedlich veranlagt‘, sagte er im Interview mit den Zeitungen der Funke Medien Thüringen (Freitag). So könne Notendruck bei vielen Schülern den Bewegungsdrang eher hemmen. ‚Sie haben dann keinen Spaß an Sport.‘ Zensuren seien deswegen in bestimmten Schulfächern, wenn sie einzig das Talent bewerten, nicht nötig. Eine entsprechende Änderung strebe er noch in der aktuellen Amtszeit an, wenn es im Einklang mit der Kultusministerkonferenz möglich sei.“
- Auch der thüringische Kultusminister scheint von der Studie gehört zu haben. Da wird Musik dann zum Talentfach. Welches Fach ist das dann nicht? (Bereits vor zwei Jahren ging eine andere Studie durch die Presse, die genau diesen Zusammenhang in Bezug auf die Mathematik festgestellt hat.) Wenn er also die Noten abschaffen will in den von ihm definierten Talentfächern, dann muss er sie auch abschaffen in den übrigen Talentfächern, also allen.
- Die Aussage, dass der Notendruck im Sportunterricht bei vielen Schüler:innen den Bewegungsdrang hemmt und sie dann keinen Spaß mehr am Sport haben, ist für das Lernen in Informatik oder Chemie, Physik oder Biologie exakt genauso zutreffend.
- Noten, die auf Klassenarbeiten oder mündlichen Abfragen beruhen, spiegeln eher kurzfristige Lerneffekte wieder, weniger ein nachhaltiges und anwendbares Wissen und Können. Eine Debatte über die Sinnhaftigkeit der Benotung in der Schule – und nicht in einzelnen Fächern – kann (und sollte) man also durchaus führen; Veranlagung und Talent taugen dafür jedoch nicht als Grundlagen.
(Georg Biegholdt)
Der Inhalt dieses Artikels wurde vom Spiegel aufgegriffen.
Susanne Dressler gibt Amt der Vizepräsidentin ab
Liebe Mitglieder im Bundesverband Musikunterricht,
hiermit erkläre ich aus privaten Gründen meinen Rücktritt vom Amt der Vizepräsidentin des BMU und bedanke mich gleich an dieser Stelle für das Verständnis.
Zur Wahl bin ich mit dem Vorhaben angetreten, mich für die Nachwuchsförderung einzusetzen. Dies werde ich im Rahmen meiner Tätigkeit an der Universität Kassel weiterhin mit vollem Einsatz tun: insbesondere für den Nachwuchs im Bereich Musiklehrkräftegewinnung, aber auch nach Möglichkeit für den Verband. Auch für den bevorstehenden Bundeskongress 2024 in Kassel werde ich gern als Ansprechpartnerin zur Verfügung stehen und die Planungen mit begleiten.
Die vergangenen Monate im Vorstand haben gezeigt, dass sich hier ein kompetentes und vielseitiges Team zusammengefunden hat. Ich bin mir sicher, dass der gewählte Vorstand seine Arbeit sehr gut und konzentriert, gewissenhaft, kollegial und v.a. in guter und wertschätzender Atmosphäre gestalten wird. Ich danke allen für die Zusammenarbeit und die Unterstützung in der Vergangenheit und wünsche dem Vorstandsteam alles Gute für die Zukunft.
Susanne Dressler, am 09.01.2023
Musiklehrertag auf Leipziger Buchmesse in Vorbereitung

Die Buchmesse findet statt vom 27. bis 30. April 2023. Der Musiklehrertag ist der Freitag: 28. April 2023. Das Programm wird im Februar 2023 veröffentlicht - und dann auch hier aktualisiert.
Es wird Workshops des BMU geben sowie von auf der Buchmesse vertretenen Verlagen (u.a. Friedrich Verlag, Helbling Verlag, Mildenberger Verlag, Westermann Gruppe).
Außerdem wird der BMU Podiumsdiskussionen zu aktuellen Themen durchführen.
Der 5. Bundeskongress fand vom 28. September bis 2. Oktober in Mannheim statt
Der 5. Bundeskongress Musikunterricht unter dem Motto „Resonanz“ ist am 02. Oktober 2022 zu Ende gegangen. Beteiligt waren – trotz Krieg, Corona, Inflation und Mangel an Lehrerinnen und Lehrern – über 200 Referentinnen und Referenten aus dem In- und Ausland und rund 1300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Auf den mehr als 350 Workshops, Gesprächsforen, Podiumsdiskussionen und Konzerten wurde deutlich, welchen Beitrag der Musikunterricht mit seinen genuinen Mitteln für unsere Gesellschaft leisten kann. In allen Fortbildungsformaten blieben die aktuellen gesellschaftlichen und schulpolitischen Fragen zu Integration, Inklusion und Digitalisierung präsent.
Diskutiert wurden auch der eklatante Mangel an Lehrerinnen und Lehrern, die rückläufigen Bewerbungszahlen an den Hochschulen und Universitäten und die inzwischen als dramatisch zu bezeichnenden Auswirkungen auf den musikpädagogischen Nachwuchs. Mit diesen Problemen werden sich der BMU und seine Partnerverbände intensiv beschäftigen müssen! Umso erfreulicher stellte sich das „Junge Forum Musikunterricht“ auf dem Kongress dar: Es besteht aus Lehrenden im Vorbereitungsdienst und Studierenden, die teils in ganzen Seminargruppen mit ihren Dozierenden angereist kamen und sich mit ihren Fragen und oft eigenen Problemstellungen eingebracht und in einer eigenen Workshopschiene das selbsterlebte Spannungsfeld zwischen Theorie und Praxis ausgelotet haben.
Es bleibt zu wünschen, dass alle Akteure ihre vielfältigen Eindrücke nun in ihrem Alltag weitergeben und ihren ganz persönlichen Betrag dafür leisten, dass Musik einen festen Platz im Leben aller Kinder und Jugendlichen finden sowie deren Alltag beglücken und bereichern möge.

Bundesmitgliederversammlung hat am 1. Oktober neuen Bundesvorstand gewählt
In der turnusmäßigen Bundesmitgliederversammlung des BMU, die am 1. Oktober 2022 im Rahmen des 5. Bundeskongress Musikunterricht, der im Congress Centrum Rosengarten in Mannheim stattfand, haben die Mitglieder einen neuen Bundesvorstand gewählt.
Nach dem Tätigkeitsbericht des Bundesvorstands erfolgte einstimmig die Entlastung des bisherigen Vorstands. Der neue Bundesvorstand setzt sich aus den folgenden Personen zusammen.
Präsidenten
- Dr. Georg Biegholdt
- Prof. Dr. Jürgen Oberschmidt
Vize-Präsidenten
- Prof. Dr. Susanne Dreßler
- Eva Kieser
Weitere Vorstandsmitglieder
- Klaus Ernst
- Sabine Hoene
- Tobias Hömberg
- Dr. Joachim Junker
- Prof. Dr. Kai Koch
- Olga Mikhaylova
- Julia Wilhelm
Die scheidenden Vorstandsmitglieder wurden unter großem Beifall und einem herzlichen Dank für die geleistete Arbeit verabschiedet.
Auf der Mitgliederversammlung wurde auch die langjährige Bundesgeschäftsführerin Dorothee Pflugfelder unter einem nicht enden wollenden Applaus verabschiedet und Ansgar Menze als ihr Nachfolger begrüßt, der am 1. November seine Tätigkeit in der Bundesgeschäftsstelle in Mainz aufnehmen wird. Dorothee Pflugfelder hat seit dem 1. Januar 2006 die Geschicke unseres Verbandes geleitet und ganz wesentlich zum Gelingen der großen Kongresse sowie der Bundesbegegnungen Schulen musizieren und aller weiteren Aktivitäten beigetragen. Mehr...
Gesamte Pressemitteilung Eindrücke von der Mitgliederversammlung
Der Medienpreis wurde im Rahmen des Bundeskongress Musikunterricht am 29.09.2022 in Mannheim überreicht.
Prof. Jürgen Oberschmidt und Barbara Haack überreichten im Rahmen des BMU-Abends (musikalisch gestaltet vom Mannheimer Blech) den Medienpreis an den Helbling Verlag, Esslingen, für die Produktion „Kreatives Klassenmusizieren. Innovative Musizierkonzepte für Unterricht und Projekte“ (Buch mit Medienpaket, Autor: Mathias Schillmöller). Auch die Empfehlungen wurden feierlich ausgesprochen. Sie gingen an diese Produktionen:
BR Klassik, München: „klassik shorts“, Staffel 3 (Online-Videoformat, Regisseur: Michael Wende, Moderator: Maximilian Maier)
Hochschule für Musik und Theater, München: „Open Music Academy (OMA)“ (Lernplattform, Autor: Prof. Dr. Ulrich Kaiser)
Westermann Bildungsmedien Verlag, Braunschweig: „O-Ton“, Band 1 (Lehrwerk, Herausgeber: Bernd Clausen, Norbert Schläbitz)
ConBrio Verlagsgesellschaft: „Faszination Kinderchor“ (Buch, Autor: Robert Göstl)
5. Bundeskongress Musikunterricht 2022: Vor-Ort-Anmeldungen noch möglich
„Resonanz“ lautet das vielversprechende Tagungsmotto des 5. Bundeskongresses Musikunterricht vom 28. September bis 2. Oktober 2022 in Mannheim, den der BMU in diesem Jahr zum fünften Mal veranstaltet. Wie dieses Motto konkret auf ganz unterschiedliche Weise auf dem Kongress sicht- und hörbar gemacht werden wird, können Teilnehmende und Interessierte dem Kursprogramm entnehmen, das auf der Kongresswebsite www.bundeskongress-musikunterricht.de veröffentlicht ist.
Vor-Ort-Anmeldungen im Tagungsbüro sind noch möglich.
Alle Informationen hier.
Die Preisträger im BMU-Teamwork-Wettbewerb 2022 stehen fest

Für den 12. BMU-Wettbewerb teamwork! neue Musik (er)finden 2022 haben Schülerinnen und Schüler im Team, im Musikkurs oder als gesamte Klasse mit Musik experimentiert, um aus Klängen, Geräuschen, mit der Stimme oder mit Instrumenten aller Art etwas Neues entstehen zu lassen. Es gab insgesamt 21 Einsendungen aus elf Bundesländern, und die dabei übermittelten Rückmeldungen zeigten das hohe Engagement aller, ganz intensiv für diesen Wettbewerb zu arbeiten.
Die Jury hat vier gleichwertige Preiseausgelobt, sie gehen an
- die miniBAND des Schubart-Gymnasiums Aalen (Baden-Württem-berg) für ihr Projekt „Das Leben der Bonopos“;
- die Klasse FK10a der Staatlichen Berufsfachschule für Kinderpflege Aschaffenburg (Bayern) für ihr Projekt „SOS – Save our Sea“;
- die Klasse 5a des Staufer-Gymnasiums Waiblingen (Baden-Württemberg) für ihr Projekt „MuSIGG“;
- den jahrgangsübergreifenden Musikkurs des Matthias-Grünewald-Gymnasiums in Würzburg (Bayern) für sein Projekt „Mupcyklang“.
Diese vier Preisträgergruppen sind für den 28. September 2022 zum Konzert im Rahmen des Bundeskongresses Musikunterricht nach Mannheim eingeladen.
BMU-Medienpreis 2022: Ein Preis und vier Empfehlungen

Die Ergebnisse der 12. Ausschreibung des BMU-Medienpreises stehen fest. Die Fachjury unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Jürgen Oberschmidt zeichnet 2022 unter insgesamt 29 Einsendungen fünf Produktionen aus. Der „Medienpreis“ geht in diesem Jahr an ein qualitativ besonders herausragendes Werk des Helbling Verlags. Vier weiteren Produktionen werden „Empfehlungen“ zuerkannt.
Mit seiner Auszeichnung würdigt der Bundesverband Musikunterricht neben einer besonders ansprechenden Herangehensweise Kindern und Jugendlichen Zugänge zu Musik zu öffnen insbesondere die musikpädagogische Wirksamkeit dieser Produktionen im schulischen Kontext.
- Die Preisvereihung findet am 29. September 2022 in Mannheim statt.
- Informationen zu den Preistragenden finden Sie hier.
Große Hilfsbereitschaft für schulische Ensembles nach der Flut
BMU-Spendenaktion ermöglicht Schulen aus Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz Wiederbeschaffungen von Musikinstrumenten und Noten – Neuer Termin für die Spendenübergabe: 24. März 2022

Im Herbst 2021 rief der Bundesverband Musikunterricht e. V. bundesweit dazu auf, sich an der BMU-Spendenaktion zum Wiederaufbau der Musikfachbereiche in den von der Flutkatastrophe in NRW und Rheinland-Pfalz betroffenen Schulen zu beteiligen. Spenden sollten gezielt der schulischen Ensemblearbeit gewidmet und für die Wiederbeschaffung zerstörter Instrumente, Tontechnik und Noten verwendet werden.
Diesem Aufruf sind viele Menschen mit großzügigen Einzelspenden nachgekommen. Schulen haben Benefizkonzerte veranstaltet oder selbst Geld gesammelt und für die BMU-Aktion gespendet. Die Aktion wurde von Musikverlagen und Stiftungen unterstützt, darunter die Strecker-Stiftung in Mainz, der G. Henle Verlag, Breitkopf & Härtel sowie die Deutsche Edvard Grieg Gesellschaft. Auch die beiden BMU-Landesverbände Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz sowie der BMU-Bundesverband beteiligten sich, sodass sich nun am Ende der Aktion die Spendensumme auf insgesamt 24.000 € beläuft.
1. European Day of Music in School (EuDaMus) am 15. März 2022
Unter dem Titel „The Power of Music“ wird am 15. März 2022 der von der European Association for Music in Schools (EAS) initiierte 1. European Day of Music in School – „EuDaMus“ gefeiert. Der neue europäische Tag der Musik in der Schule wird künftig jährlich im Frühjahr von der EAS ausgerichtet.
An diesem Tag sind alle Musiklehrkräfte und Schülerinnen und Schüler an den Schulen in Europa eingeladen, mit musikalischen Beiträgen gemeinsam für Frieden, Freiheit und Zusammenhalt einzustehen und damit die große Bedeutung des Musikunterrichts an unseren Schulen zu zeigen. Der Tag wird sowohl „live“ an den einzelnen Schulen als auch im öffentlichen Raum mit einem von der EAS organisierten virtuellen Event begangen, das von 11:00-11:30 Uhr stattfindet.
Nachruf auf Volker Schütz
ehem. Bundesvorsitzender des AfS
Am 22.1.2022 ist unser Mitglied Volker Schütz gestorben. Er war von 1992-98 Bundesvorsitzender des AfS und hat dort enorm viel bewegt. Als einer der Ersten entwickelte er eine Didaktik der Pop- und Rockmusik und löste damit eine Lawine aus. Wenig später führte er mit ebenso großem Erfolg die Musik Afrikas in die Musikpädagogik ein. Er genoss in der gesamten deutschen Musikpädagogik hohes Ansehen. In „musikunterricht aktuell“ 13 vom November 2020 erschien ein Portrait von ihm. Volker Schütz wurde 82 Jahre alt. Er hat bis zuletzt in seinem Heiltherapiezentrum „Windlicht“ gearbeitet und verstarb ohne bekannte Vorerkrankungen.
Ausschreibung des BMU-Medienpreis 2022

Der BMU schreibt zum zwölften Mal einen Medienpreis für innovative und musikpädagogisch anspruchsvolle Medienproduktionen im Bereich audiovisueller Medien und plattformübergreifender Medien einschließlich Internet aus.
Mit dem Preis werden Produkte ausgezeichnet, die Kindern und Jugendlichen auf besonders ansprechende und neuartige Weise Zugänge zu Musik eröffnen und damit im weiteren Sinne musikpädagogisch wirken.
Mit der Verleihung des Medienpreises will der BMU nicht nur Medienmacher ermutigen, niveauvolle und innovative Wege in der Musikvermittlung zu gehen, sondern auch eine Orientierungshilfe für den Medieneinsatz an den Schulen geben.
Leo-Kestenberg-Medaille 2021 an den Musikkindergarten Berlin e.V. verliehen
Anlässlich einer Festveranstaltung zum 100jährigen Jubiläum von Leo Kestenbergs für die musikalische Bildung bahnbrechenden Werkes „Musikerziehung und Musikpflege“ hat der BMU seine bundesweit höchste musikpädagogische Auszeichnung, die Leo-Kestenberg-Medaille, in diesem Jahr an den von Daniel Barenboim initiierten Musikkindergarten Berlin vergeben. Die Preisverleihung fand am Freitag, 29. Oktober 2021 in der Universität Potsdam statt.
Ausschreibung des BMU-teamwork-Wettbewerbs 2022

Mit Musik experimentieren, mit Klängen und Geräuschen gestalten, mit Stimmen und Instrumenten aller Art gemeinsam etwas Neues schaffen – das sind die Aufgaben im 12. BMU-Wettbewerb "teamwork! neue musik (er)finden 2022".
Ziel dabei ist es, das Erfinden neuer Musik in der Schule zu fördern und das Interesse für den spannenden Bereich der Musik der Gegenwart zu verstärken. Teilnehmen können Schülerensembles, Arbeitsgemeinschaften, Musikklassen oder -kurse mit mindestens 5 Personen an allgemein bildenden Schulen aller Arten und Stufen.
Es sind Preise in Höhe von 1500 €, 1000 € und 500 € zu gewinnen. Einsendeschluss ist der 31. Mai 2022.
Corona-Virus und Musikunterricht
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