Herzlich willkommen beim Bundesverband Musikunterricht

Unsere Botschafter:innen für Musik in der Schule

Prof. Dr. med. Martin Scherer

Direktor des Instituts und der Poliklinik für Allgemeinmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

"Ich spiele seit meinem neunten Lebensjahr Klavier - mit Höhen und Tiefen. Mein größtes Tief hatte ich während der Pubertät und wollte sogar mit Klavierspielen aufhören. Die Musik in der Schule hat mich darüber hinweg gerettet."

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Zum Porträt und zu weiteren Botschafter:innen für Musik in der Schule

Neues aus dem BMU

„Zukunft braucht Musik, Zukunft braucht Dich!“

Neue Kampagne des Deutschen Musikrats wirbt für musikpädagogische Studiengänge und Berufe

Musikalische Bildung ist die Basis des vielfältigen Musiklebens in Deutschland. Doch der Fachkräftemangel in musikpädagogischen Berufen, in Schulen ebenso wie in Musikschulen, lässt dieses Fundament immer mehr zerbröckeln. Der Deutsche Musikrat hat daher die Social Media-Kampagne „Zukunft braucht Musik, Zukunft braucht Dich!“ auf Instagram und TikTok gestartet. Die Zielgruppe: junge, musikaffine Menschen, die sich von einem musikpädagogischen Tätigkeitsfeld angesprochen fühlen könnten. Über kurze, prägnante Videos erhalten sie Einblicke in die besonderen (Glücks-)Momente, Herausforderungen und Erfolge im Alltag von Musikpädagog:innen und erfahren Wissenswertes über unterschiedliche Berufsbilder und Ausbildungswege. Begleitet wird die Kampagne von einer Website mit weiterführenden Informationen und einem gesonderten Newsletter. Mit Video-Statements unterstützen zudem bekannte Musikerinnen und Musiker wie Christopher Annen von AnnenMayKantereit, Raphaela Gromes, JORIS, Cymin Samawatie, Benjamin Appl und Gabriele Maurer die Kampagne.

 

Hierzu Antje Valentin, Generalsekretärin des Deutschen Musikrats: „Musikpädagogik ist ein Berufsfeld mit Zukunft – mit großem kreativen Gestaltungsspielraum und Verantwortung für die Lebenswege nachkommender Generationen. Über Musikpädagogik kann man mit ganz unterschiedlichen Menschen in Kontakt kommen, die eigene Musik leben und die Begeisterung dafür teilen. Doch das Bild, das junge Leute von musikpädagogischen Arbeitsfeldern haben, ist offenkundig oft negativ besetzt. Hier setzt unsere Kampagne an: mit Informationen, Emotionen und Motivation. Zugleich wird sich der Deutsche Musikrat, gemeinsam mit den Landesmusikräten und seinen Mitgliedsverbänden aus der Musikpädagogik, weiterhin musikpolitisch vehement dafür engagieren, dass sich die Rahmenbedingungen in den musikpädagogischen Arbeitsfeldern verbessern und der Musikunterricht, insbesondere an den Schulen, wieder den Stellenwert erhält, den er verdient: als wertvolle Investition in die Zukunft unserer Gesellschaft.“

 

Im März 2020 wurde in der gemeinsamen Studie „Musikunterricht in der Grundschule – Aktuelle Situation und Perspektive“ des Deutschen Musikrats, der Konferenz der Landesmusikräte und der Bertelsmann Stiftung erhoben, dass an Grundschulen bereits 23.000 ausgebildete Musiklehrkräfte fehlen. Für Nordrhein-Westfalen hat Prof. Dr. Klaus Klemm 2024 in einer Studie errechnet, dass in den Sekundarstufen I und II bis zum Jahr 2035 voraussichtlich nur noch 33 % der benötigten Stellen im Schulfach Musik mit ausgebildeten Fachlehrkräften besetzt werden können. Zahlen wie diese resultieren aus der Problematik, dass die Studienbewerbungen für Lehramt Musik deutschlandweit drastisch zurückgehen. Mögliche Ursachen für diese Entwicklung wurden in der bundesweiten Studie „MULEM-EX“ (kurz für: „Musiklehrkräftemangel – eine explorative Studie“) untersucht und im Juni 2024 vorgestellt.

 

Berlin, 4. Dezember 2024 - Pressemitteilung Deutscher Musikrat e. V.

 

Preis "Schulorchester stärken" wird 2025 wieder vergeben

Dokumentieren Sie Ihr Weihnachtskonzert

Der Einreichzeitraum wird 1. März bis 31. Mai 2025 sein. Das Preisgeld des Wettbewerbs „Schulorchester stärken“ wird von der Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten (GVL) und der Deutschen Orchester-Stiftung finanziert.

(Hauptpreis: 6.000 Euro, zwei Förderpreise: 2.500 und 1.500 Euro)

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Bundesvorstandssitzung vom 22.-24.11.2024 in Leipzig

Der Bundesverband Musikunterricht traf sich in Leipzig zu seiner Bundesvorstandssitzung. Auf der Tagesordnung standen unter anderem die ausführliche Reflexion des Bundeskongresses 2024, Berichte zum Planungsstand der Bundesbegegnung Schulen musizieren 2025 in Weimar und Erfurt sowie aus den Arbeitskreisen "Gymnasiale Oberstufe" und "Musik in der beruflichen Bildung".

22. Bundesbegegnung "Schulen und musizieren" vom 19. - 22. Juni 2025 in Weimar und Erfurt

Treffen der Ensembleleiterinnen und Ensembleleiter zur Vorbesprechung vor Ort

Die 22. Bundesbegegnung "Schulen musizieren" findet vom 19. - 22. Juni 2025 in Weimar und Erfurt statt. Vom 08. - 10. November 2024 haben sich die Ensembleleiterinnen und Ensembleleiter mit Eva Kieser und Ansgar Menze vom Bundesvorstand des BMU vor Ort getroffen, um unter anderem den Planungsstand der Bundesbegegnung zu besprechen und die Aufführungsorte zu besichtigen.

 

Weitere Impressionen

Anfrage der KNA im Zusammenhang mit dem Streit um Lindenbergs "Sonderzug nach Pankow"

Die Anfrage der Katholischen Nachrichtenagentur lautete:

"In der aufflammenden Debatte um das Lied von Udo Lindenberg 'Sonderzug nach Pankow' und das Wort Oberindianer, wollte ich fragen, wie der Musiklehrerverband mit Liedtexten umgeht. Etwa bei dem bekannten Lied 'Alle Kinder lernen lesen', das oft rund um die Einschulung gesungen wird. Gibt es hierzu Empfehlungen, Leitfäden? Oder auch Verbote?"

Antwort von Dr. Georg Biegholdt, Präsident des BMU:

"Es gibt tatsächlich seitens des Bundesverbandes Musikunterricht keine Empfehlungen, Leitfäden oder gar Verbote. Für uns alle gilt Artikel 1 des Grundgesetzes: 'Die Würde des Menschen ist unantastbar.' Vor diesem Hintergrund gilt es Sprache kritisch zu reflektieren. Dies gilt auch für Liedtexte. Wenn ein Liedtext Wörter enthält, die abwertend oder diskriminierend gemeint sind oder so empfunden werden können, so gilt es sich die Frage zu stellen, ob der künstlerische oder pädagogische Wert des Liedes diesen Nachteil überwiegt. Ist dies nicht der Fall, dann wird man sich mit diesem Lied nicht befassen und es auch nicht singen. Ist es jedoch der Fall, dann wird man die Verwendung dieser Wörter thematisieren und in ihren historischen Kontext einordnen. Ein solches Lied wird dann wohl nicht gesungen sondern lediglich rezeptiv behandelt werden.
Auf der einen Seite gibt es unendlich viele Lieder auf dieser Welt, sodass man kaum darauf angewiesen ist, Lieder mit problematischen Wörtern zu singen. Auf der anderen Seite gilt es aber auch, das Kind nicht mit dem Bade auszuschütten und immer mehr Wörtern einen diskriminierenden oder abwertenden Hintergrund zuzuschreiben und damit Teile des Kulturgutes ohne Not zu eliminieren.
Um das von Ihnen genannte Lied 'Alle Kinder lernen lesen' aufzugreifen: Ich halte es nicht für künstlerisch oder pädagogisch wertvoll, sodass es leicht fällt, dieses Lied nicht zusingen und dem Vergessen anheim fallen zu lassen.
Das Wort Indianer hat im Deutschen zunächst keine abwertende Konnotation - es fehlt u.a. am kolonialen Zusammenhang. In Nordamerika verwenden viele Indigene selbst die englische Bezeichnung Indians, die natürlich ursprünglich eine Fremdbezeichnung war. Allerdings war sie nicht diskriminierend oder abwertend gedacht, sondern schlicht ein Irrtum von Christoph Kolumbus, was das von ihm erreichte Land betraf.
Die Interpretation von Lyrik ist Aufgabe des Lesers bzw. Hörers. Meine Interpretation ist, dass Udo Lindenberg das Verhalten von Politikern im kalten Krieg mit den Cowboy-und-Indianer-Spielen der Kindheit (in denen die Indianer übrigens positiv besetzt waren) verglich und damit als unangemessen charakterisierte. Eine Indianer diskriminierende oder abwertende Bedeutung kann ich daher in Lindenbergs "Oberindianer" tatsächlich nicht erkennen. Das schließt nicht aus, dass andere mit einer anderen Interpretation zu einem anderen Schluss gelangen.
Ich halte es für richtig, Menschen diskrimnierende oder abwertende Wörter aus dem täglichen Sprachgebrauch zu tilgen. (Ob es wirklich sinnvoll ist, auch auf die Zitation solcher Wörter - z.B. im Zusammenhang mit der Aufarbeitung von offenem oder latentem Rassismus - zu verzichten, darf bezweifelt werden.) Grundlage dafür ist m. E. ein gesellschaftlicher Konsens - nicht ein von wem auch immer formuliertes Verbot."

 

6. BMU-Bundeskongress als große Inspirations- und Kraftquelle

Am 29.09.2024 ist der Kongress in Kassel mit einem rekordverdächtigen Kursangebot sehr erfolgreich zu Ende gegangen

"Es bewegt sich viel in der Musikpädagogik und ich bin stolz auf den BMU, der das so befördert und verbreitet," resümiert eine Besucherin im Hinblick auf diesen 6. Bundeskongress Musikunterricht in Kassel. Die Stimmung war hervorragend, das Angebot an Kursen, Podien, Arbeitskreisen mit 434 Veranstaltungen immens. "Irre, was Ihr da auf die Beine gestellt habt," schrieb ein Referent. Das Rahmenprogramm war vielfältig; die vielen kleineren und größeren Auftritte von Schulensembles und Studierenden förderten die gute Stimmung noch einmal mehr.

Dass dieser Kongress noch einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer mehr hätte begeistern können, ist unbestritten. Die Gründe für die nur mittlere Auslastung sind vielfältig, haben aber der Ausstrahlung dieser 6. Ausgabe nicht schaden können. Die Macher vom Bundesvorstand und dem hessischen Landesverband, die unzähligen Helfer, aber auch die Teilnehmenden, Referierenden, Aussteller und auftretende Künstler waren jedenfalls voll bei der Sache und äußerst begeistert. Dank gebührt der vielfältigen Unterstützung: Begonnen beim Hessischen Ministerpräsidenten Herrn Boris Rhein für die Übernahme der Schirmherrschaft, dem hessischen Kultusministerium für die finanzielle Unterstützung, der Universität Kassel und der Stadt Kassel für vielfache logistische Hilfe und sonstige Sachmittel, dem hohen Engagement der Dozierenden, den ausstellenden Verlagen und Firmen, der Programmkommission und dem Vor-Ort-Team, dem hessischen Landesverband und der unermüdlichen Arbeit des Bundesvorstandes und der Geschäftsstellen, ohne die dieser eindrückliche Kongress nicht zustande gekommen wäre. Allen ein ganz herzliches und großes DANKESCHÖN!

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Der Bundeskongress auf youtube

 

Deutscher Philologenverband und Fachverbände drängen auf Professionalisierung der dritten Phase

KMK sollte Empfehlungen der SWK dazu ernst nehmen, Fortbildungsverpflichtung wäre allerdings kontraproduktiv

Berlin, 1.10.2024 – Angesichts der qualitativ und quantitativ bisher unzureichenden Fort- und Weiterbildungsangebote für Lehrkräfte erwarten der Deutsche Philologenverband (DPhV) und Fachverbände von der Kultusministerkonferenz (KMK) und von den Kultusministerien der Länder endlich die Professionalisierung der dritten Phase der Lehrkräftebildung. Dies ist eines der Kernergebnisse des vom DPhV organisierten Runden Tisches.

 

Der Runde Tisch der Fachverbände war sich darin einig, dass Qualitätsstandards für die digitale und die Präsenz-Fortbildung geschaffen werden müssen, so wie er sich darin einig war, dass die berufsbegleitende Fortbildung selbstverständlich zu den Pflichten jeder Lehrkraft gehöre. Diese Pflicht bedeute allerdings nicht, dass ein zeitlich und inhaltlich festgelegtes Fortbildungskontingent auf das seit fast einem Jahrhundert zu hohe Unterrichtsdeputat oben draufgeschnürt wird – wie seit einiger Zeit ohne zureichende empirische Belege gefordert. Die Voraussetzung für die Wahrnehmung von Fortbildungsangeboten ist vielmehr eine deutliche Senkung des Unterrichtsdeputats. Die dritte Phase sollte nach Überzeugung des Runden Tisches strukturell und an Qualitätsstandards orientiert die fachwissenschaftliche, fachdidaktische und pädagogische Professionalisierung der Lehrkräfte umfassen. Ihre verbindliche Ausgestaltung darf nicht einseitig an jeweils modisch aktuellen Formaten orientiert sein, wie z.B. dem hauptsächlichen Fokus auf Mikrofortbildungen oder nur schulinternen Lehrkräftefortbildungen, sondern muss grundsätzlich sowohl Mikro- als auch (deutlich mehr!) Makrofortbildungen umfassen. Ebenso muss ein entsprechend qualifiziertes Angebot strukturell sowohl die individuelle und fachliche Fortbildung als auch schulinterne, dezentrale und zentrale Angebote umfassen.

 

Hier können Sie die ganze Pressemeldung lesen.

Medienpreis 2024: Ein Preis und vier Empfehlungen

Traditionell im Rahmen des 6. BMU-Bundeskongresses und im gediegenen Ambiente des Gesellschaftssaales im Kongress Palais wurde in Kassel der 13. BMU-Medienpreis verliehen. Bei der Preisverleihung am 26. September erhielt Birgit Jeschonneck für ihr zukunftsweisendes Buch Sprachförderung mit Musik. Märchen neu entdecken (Klett Kallmeyer im Friedrich Verlag) den Medienpreis 2024.
 

Insgesamt wurden 32 Medien eingereicht und von einer sechsköpfigen Jury besprochen – bestehend aus Fachleuten des BMU, Fachjournalisten und kooperierenden Verbänden.

Vier Produktionen wurden von der die Jury mit einer "Empfehlung" gewürdigt. Es sind:

  • Vera Funk: Komponistinnen in 30 Portraits (Helbling-Verlag)
    Laudatio per Videoeinspielung: Barbara Haack
  • Gabriele Hirte, Britta Duran, Oliver J. Ehmsen, Claudia Mayer, Anja Schulz: Kolibri Musikbuch 3/4 (Westermann-Verlag)
    Laudatio: Christiane Jasper
  • Andreas Höftmann: Musik verfilmen. Von Stop Motion bis Lyric Video (Schott Music)
    Laudatio: Sabine Hoene
  • Anne Kohler, Jan Schumacher und Klaus Brecht: Dirigieren - Proben - Singen. Das Chorleitungsbuch & Conductor's Coach. Die Dirigier-App (Carusverlag)
    Laudatio: Prof. Dr. Jürgen Oberschmidt

Wir bedanken uns ganz herzlich bei den Autoren, Redakteuren, Lektoren und Verlagen für die breit gefächerten Einreichungen und gratulieren sehr herzlich zu herausragenden Leistungen in der nicht einfachen Disziplin der Musikvermittlung.

Zur Pressemitteilung

 

Der BMU Saarland kämpft weiter um Erhalt des Musikunterrichts

Präsidentin Eva Kieser über die aktuelle Kürzung des Musikunterrichts durch das Saarländische Kultusministrium im SZ-Interview

Die Präsidentin des BMU-Landesverbandes Saarland Eva Kieser klärt über weitere Kürzungen des Musikunterrichts an saarländischen Gemeinschaftsschulen auf. Nach den Gymnasien hat die Landesregierung jetzt den Gemeinschaftsschulen freigestellt, für weitere Stunden im Fach Informatik entsprechend beim Musikunterricht zu reduzieren.

Dass gerade das Fach Musik Schülerinnen und Schülern neben den Sozialkompetenzen Fertigkeiten vermittelt, die für ein besseres Verständnis in den MINT-Fächer sorgen, und wo die Ursachen liegen, dass gerade das Fach Musik unter einem Lehrkräftemangel leidet, obwohl die Musikhochschulen hohe Studierendenzahlen vorweisen, erläutert Eva Kieser im Gespräch mit der Saarbrücker Zeitung. Das Interview lesen Sie hier.

Preisträger im Wettbewerb teamwork! neue musik (er)finden 2024 nominiert

Die Zielgerade ist erreicht: Die Preisträger des 13. BMU-Wettbewerbs teamwork! neue musik (er)finden 2024 sind nominiert.

Im Schuljahr 2023/24 haben Schüler:innen für diesen Wettbewerb im Team, im Musikkurs oder als gesamte Klasse mit Musik experimentiert und aus Klängen, Geräuschen, mit der Stimme oder mit Instrumenten aller Art etwas Neues entstehen lassen. Es gab 29 Einsendungen aus zwölf Bundesländern.

Die Jury hat vier Schüler:innengruppen für die Preise nominiert und für den 25. September 2024 zum Konzert nach Kassel im Rahmen des Bundeskongresses Musikunterricht eingeladen. Das Ranking wird im Preisträgerkonzert bekanntgegeben. Hier die Teams (in alphabetischer Reihenfolge der Schulorte):

  • Schüler:innengruppe des Gymnasiums am Europasportpark Berlin (Berlin) für ihr Projekt „Galaktische Etüden“;
  • Schüler:innen aus den Klassen 2d+4a,b,c der Günderodeschule Frankfurt a.M. (Hessen) für ihr Projekt „Augenwinkel – Hörwinkel. 3x3 Gesichter einer Großbaustelle“;
  • Musik-LK Stufe 11 des Robert-Schuman-Gymnasiums Saarlouis (Saarland) für ihr Projekt „Über/WeiterLEBEN“;
  • Klasse 5c des Staufer-Gymnasiums Waiblingen (Baden-Württemberg) für ihr Projekt „La machine“.

Zusätzlich hat die Jury den Klassen 7a und 8a der Heinrich-Kielhorn-Schule Hameln (Niedersachsen) einen Förderpreis für ihr Projekt „Der Zauberer & Der magische Schokoladenspaß“ zuerkannt.

Ganze Pressemitteilung

 

Bekanntgabe der Nominierungen für den Medienpreis 2024

Vom klassischen Musikbuch bis zur digitalen Toolbox alle Medien vertreten

Für den Medienpreis 2024 hat die Jury aus den 32 Einreichungen fünf Produktionen nominiert, die sich Hoffnungen auf die begehrte Auszeichnung des BMU machen dürfen.

Bereits zum 13. Mal zeichnet der BMU-Medienpreis Computer-Programme / Lernsoftware, Rundfunk- und Fernsehsendungen, Internetportale, Tonträger und audiovisuelle Medien, Printprodukte bzw. Cross-Media-Produkte aus, die Kindern und Jugendlichen auf besonders ansprechende Weise Zugänge zu Musik eröffnen und im schulischen Kontext musikpädagogisch eingesetzt werden können.

Die 32 eingereichten Medien wurden jetzt von einer sechsköpfigen Jury aus Fachleuten des BMU und von kooperierenden Verbänden sowie Musikjournalisten begutachtet und anhand der Kriterien des BMU-Medienpreises bewertet.

Am 26. September um 17 Uhr wird dann im Gesellschaftssaal des Kongress Palais Kassel der Medienpreis 2024 überreicht Dafür sind folgende Produkte nominiert:

  • Vera Funk: Komponistinnen in 30 Portraits (Helbling)
  • Gabriele Hirte, Britta Duran, Oliver J. Ehmsen, Claudia Mayer, Anja Schulz: Kolibri Musikbuch 3/4 (Westermann)
  • Andreas Höftmann: Musik verfilmen. Von Stop Motion bis Lyric Video (Schott Music)
  • Birgit Jeschonneck: Sprachförderung mit Musik. Märchen neu entdecken (Friedrich)
  • Anne Kohler, Jan Schumacher und Klaus Brecht: Dirigieren - Proben - Singen. Das Chorleitungsbuch & Conductor's Coach. Die Dirigier-App (Carus)

Wir bedanken uns ganz herzlich bei den Autoren, Redakteuren, Lektoren und Verlagen für die breit gefächerten Einreichungen und gratulieren den Nominierten sehr herzlich zu herausragenden Leistungen in der nicht einfachen Disziplin der Musikvermittlung. Wir freuen uns mit Ihnen allen auf die Preisverleihung im September.

Onlinepetition gegen Kürzung des Musikunterrichtes in Mecklenburg-Vorpommern

Nach der neuen Stundentafel teilen sich die Fächer Musik, Kunst und Theater 2 Stunden pro Woche. Möglich ist dabei sogar, dass in der Grundschule 2 Stunden Theater unterrichtet werden könnten, wodurch Musik oder Kunst ersatzlos wegfielen.

 

Musiklehrer:innenmangel wird immer drastischer

In einer im Auftrag der Telekom-Stiftung erstellten Studie kommt Prof. Dr. Klaus Klemm am Beispiel NRW auf alarmierende Zahlen: Während sich der Lehrkräftebestand in Musik bis zum Jahr 2035/36 – Neueinstellungen unberücksichtigt – auf weniger als die Hälfte des Status quo verringern wird, erhöht sich der Wochenstundenbedarf im Vergleich zu heute (51.000 Stunden) auf 60.000 Stunden im Schuljahr 2030/31 und den Folgejahren. Für das Fach Musik müssten von 2022/23 bis 2035/36 insgesamt 4.024 Lehrkräfte neu eingestellt werden prognostiziert sind 1.326. Nicht wesentlich besser sieht es im Fach Kunst aus. Laut Klemm lässt sich das auf ganz Deutschland hochrechnen: Im Westen steigen die Schülerzahlen, im Osten scheiden besonders viele Lehrkräfte altersbedingt aus.

Lehrkräftemangel in Kunst und Musik

Der gesamte Ergebnisbericht

BMU-Pressemitteilung zur Telekom-Studie

Lasst uns die musikalische Bildung sichern – als Treibstoff für das Musikleben und unsere Demokratie!

Anlässlich der Fête de la Musique 2024 haben der Deutsche Musikrat, der BMU und weitere musikpädagogische Verbände eine Erklärung herausgegeben, in der sie den drohenden Rückgang musikalischer Bildung thematisieren und Forderungen an Bund und Länder richten, dem zu begegnen.

Presseerklärung

 

Studie zum Nachwuchsproblem bei Musiklehrer:innen vorgestellt

Am 03.06.24 wurde die MULEM-EX-Studie vorgestellt. In 65 Teilprojekten wurde untersucht, woran es liegt, dass sich zunehmend weniger junge Menschen für ein Schulmusikstudium bewerben ... und Schlussfolgerungen gezogen wurden, was man dagegen tun kann.

MULEM-EX-Studie

Begleitmaterialien

Preis "Schulorchester stärken" an Gymnasium Süderelbe übergeben

Am 8. Mai fand ein ganz besonderes Konzert am Gymnasium Süderelbe in Hamburg statt: Jürgen Oberschmidt (Präsident des BMU, 2.v.r.) und Andreas Bausdorf (Geschäftsführer der DOS) übergaben den Preis "Schulorchester stärken", den das Gy<mnasium Ende 2023 gewonnen hatte. Der Preis wurde erstmalig gegeben und wurde von der Deutschen Orchesterstiftung und dem Bundesverband Musikunterricht aus der Taufe gehoben, um den Stellenwert musikalischer Bildung an Schulen - die ja über den Musikunterricht weit hinausgehen sollte - zu verdeutlichen und Best-Practice-Modelle bundesweit sichtbar zu machen.

 

Schulmusikwettbewerb "Ohren auf für Hanau!" gegen Rassismus und Ausgrenzung für alle Schulen in Deutschland ausgelobt

Die Initiative kulturelle Integration wird in Kooperation mit dem Bundesverband Musikunterricht vom 10. bis 12. Februar 2025 in zeitlicher Nähe zum fünften Jahrestag des Anschlags in Hanau ein Begegnungskonzert in Berlin ausrichten. Hierzu laden wir alle Musiklehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen in Deutschland herzlich ein, eine maximal 5-minütige Aufführung ihres Schulensembles, ihrer Klasse oder ihres Kurses zum Themenbereich Rassismus, Antisemitismus, Rechtsextremismus oder anderen Formen von Ausgrenzung einzureichen.

Um die Namen der Opfer des rassistisch motivierten Anschlags in Hanau vom 19. Februar 2020 nicht zu vergessen und ein deutliches Zeichen gegen jegliche Form von Rassismus und Ausgrenzung zu setzen, wurde von Kulturstaatsministerin Claudia Roth und der Initiative kulturelle Integration der bundesweite Aktionstag Hanau ins Leben gerufen. Den Auftakt bildete im Februar 2023 ein Schultheaterprojekt unter dem Titel „HANAU – Schultheater für Zusammenhalt in Vielfalt“. In diesem Jahr fand der Schulwettbewerb: „Junge Kunst für Hanau“ mit einer Ausstellung im Kulturforum der Stiftung Preußischer Kulturbesitz in Berlin statt.

Im kommenden Jahr werden die ausgewählten Ensembles vom 10. bis 12. Februar 2025 nach Berlin eingeladen. Dort findet am Abend des 10. Februars 2025 ein erstes Treffen aller Aufführenden statt, das die Möglichkeit zur Information und zum Kennenlernen bietet. Im Zentrum des zweiten Tages steht die Darbietung der musikalischen Beiträge in einer prominenten Spielstätte der Hauptstadt in Anwesenheit von Kulturstaatsministerin Claudia Roth und Serpil Temiz Unvar, der Gründerin der „Bildungsinitiative Ferhat Unvar“.

Dr. Georg Biegholdt, Präsident des Bundesverbandes Musikunterricht: „In der der gemeinsamen musikalischen Auseinandersetzung mit der Thematik erleben Kinder und Jugendliche Vielfalt in der Gesellschaft wie in der eigenen Klasse nicht nur zu akzeptieren, sondern als Chance für das Gelingen eines anspruchsvollen musikalischen Projektes wahrzunehmen.“

Prof. Dr. Jürgen Oberschmidt, Präsident des Bundesverbandes Musikunterricht:
„Allein durch ihr Vorhandensein impliziert Musik eine gesellschaftliche Vision: Musik lebt im ausbalancierten Zusammenspiel zwischen individueller Freiheit des Einzelnen und dem gemeinsamen Musizieren in der Gruppe. So kann sich in der Musik ausdrücken, wie wir unser Zusammenleben gestalten wollen.“

Olaf Zimmermann, Sprecher der Initiative kulturelle Integration und der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates: „Fünf Jahre nach dem verheerenden rassistischen Anschlag in Hanau, dem neun Menschen zum Opfer fielen, laden wir Schülerinnen und Schüler ein, mit ihren Beiträgen ein Zeichen gegen das Vergessen zu setzen. Ich freue mich schon jetzt auf die vielfältigen Darbietungen.“

Infos zum Wettbewerb

Hier geht es zur Ausschreibung: Erfahren Sie weitere Details auf der Projektseite des BMU.

Im März 2020 hat die Initiative kulturelle Integration mit der Resolution „Gegen Rassismus und Ausgrenzung! Für Zusammenhalt in Vielfalt!“ auf den verheerenden Anschlag in Hanau reagiert.

Hier gelangen Sie zum Best-of des Aktionstages Hanau 2023 „HANAU – Schultheater für Zusammenhalt in Vielfalt“ und hier zum Best-of des Aktionstages Hanau 2024 „Junge Kunst für Hanau“ auf YouTube.

Pressekontakt

Barbara Haack
Deutscher Kulturrat e.V.
Chausseestr. 10
10115 Berlin
Tel.: 030 2260528-15
E-Mail: b.haack.xxx@keinSpam.kulturrat.de
Web: www.kulturelle-integration.de
X & Instagram: @iki_integration

Berlin & Mainz, am 15.04.2024

 

Christian Höppner im Interview mit dem NDR: "Wir haben bundesweit wirklich eine desaströse Situation der musikalischen und der kulturellen Bildung."

"Ich fasse es nicht, was in unserem Land los ist. Im Moment passiert genau das Gegenteil von dem, was eigentlich notwendig wäre. Die Kultusministerkonferenz hat jetzt auf Grund der letzten Pisa-Studie beschlossen, ... dass die künstlerischen Fächer, wie Musik und Kunst, also der gesamte Kreativbereich zusammengeschrumpft wird..."

Zum vollständigen Interview mit dem langjährigen Generalsekretär des Deutschen Musikrates

 

Literatur, Kunst, Musik: Kann da was weg?

Aufzeichnung einer Veranstaltung von MDR KLASSIK in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Musikunterricht auf der Leipziger Buchmesse vom 23.03.2024

Wie sieht es in unserer Gesellschaft mit der musischen Bildung aus? Wo findet sie statt? Und wie?

Diese fachkundigen Podiumsgäste diskutieren:
* Amy Kirchhoff (Vorsitzende des Landesschülerrates Sachsen)
* Juan Garcia (Hochschule für Musik Weimar)
* Jürgen Oberschmidt (Pädagogische Hochschule Heidelberg / Bundesverband Musikunterricht)

Es musiziert: Ionel Ungereanu (Mitglied des MDR-Sinfonieorchesters)

Anhören

 

Neues europäisches Liederbuch der EAS herausgekommen

„Unique and United in Music" kann ab sofort kostenlos heruntergeladen werden!

Die EAS (= European Association for Music in Schools), mit der der BMU international kooperiert, hat ein europäisches Liederbuch herausgegeben. „Unique and United in Music: 24 folk songs from 24 European countries” kann ab sofort auf der EAS-Website der kostenlos heruntergeladen werden: https://eas-music.org/eudamus-2024/

Das Buch beinhaltet Lieder aus vierundzwanzig europäischen Ländern, die sich wunderbar im Musikunterricht singen lassen. Jedes Beispiel enthält den Notentext und Tonaufnahmen, sowie eine Erklärung zum Kontext des Liedes und Empfehlungen für eine didaktische Umsetzung. Diese Publikation wurde von der European Association for Music in Schools initiiert und finanziert und von den nationalen Koordinator*innen (NCs) der EAS (unter anderem unsere Bundesreferentin für internationale Belange Annette Ziegenmeyer) und anderen EAS-Mitgliedern zusammengestellt und herausgegeben.

Bayern: Reaktionen auf Pläne zur Kürzung des Musikunterrichts

25.04.24 Deutscher Verband für Kunstgeschichte: Ein Fach wie Kunst ist keine Verfügungsmasse

19.04.24 NDR: Interview mit Christian Höppner: "Dass selbst Bayern das tut, das finde ich schockierend."

28.03.24 Brawoo: Bayerische Kinder ohne Musikunterricht?

18.03.24 Bayerischer Musikrat: Offener Brief an den Ministerpräsidenten des Freistaates Bayern

18.03.24 Focus: Musik und Kunst kürzen? Das ist nicht nur fies, das geht auch komplett am Ziel vorbei

15.03.24 Welt: Darum ist Musikunterricht wirklich unverzichtbar

11.03.24 BR 24: Was die Kürzung von kreativen Fächern in Grundschulen bedeutet

11.03.24 Stern: Grüne. Mehr Unterricht: Nicht bei Kunst, Englisch und Musik kürzen

11.03.24 Antenne Bayern: Mehr Unterricht: Grüne. Nicht bei Kunst, Englisch und Musik kürzen.

08.03.24 FAZ: Protest gegen PISA-Offensive. Der Musikunterricht wird zur Verhandlungssache

07.03.24 SZ: Aufstand der Musikelite

07.03.24 Nicole Bäumler (Sprecherin für Bildung und Kultus der SPD Fraktion) äußert sich zur Sache

06.03.24 BR Klassik: Musik-, Kunst- und Werkunterricht als "Fächerverbund"

05.03.24 On Air - Der Blasmusik Podcast: Wird Musikunterricht bald zum Luxus? - Eva Riedel (BMU Bayern)

05.03.24 Lehrer News: Stolz beschwichtigt: Kunst, Musik und Werken bleiben eigene Fächer in Bayern.

05.03.24 Kultusministerium stellt klar: Die Fächer werden nicht zusammengelegt

05.03.24 Stellungnahme der Stellv. Vorsitzenden des Bildungsausschusses im Bayerischen Landtag

04.03.24 Verband deutscher Musikschulen: Bayern schafft den Musikunterricht in der Grundschule ab!

04.03.24 Merkur: Söders Ministerin kontert Gerüchte – „Schulen entscheiden eigenverantwortlich“

03.03.24 Gemeinsame Presseerklärung des BMU Bayern und des Verbandes Bayrischer Schulmusiker

01.03.24 Katholische Universität Eichfeldt Ingolstadt: Experten kritisieren Pläne für Grundschulreform

01.03.24 NMZ: Keine Kürzung des Musikunterrichts! … an Grundschulen

01.03.24 Gemeinsamer Offener Brief von BMU und VdM an die Staatsministerin

29.02.24 SZ: Grundschulreform in Bayern:Die Kunst des Kürzens

29.02.24 Merkur: Kaum mehr Musikunterricht an Grundschulen: Heftige Kritik an Staatsregierung

29.02.24 unisono fordert Erhalt des eigenständigen Fachs Musik an Bayerischen Grundschulen

28.02.24 BR Klassik: Ignorant, widersinnig, ungerecht

28.02.24 Spiegel: Bayern kürzt Kunst- und Musikstunden – aber nicht Religion

28.02.24 SZ: Musikverbände kritisieren Bayerns Grundschul-Pläne scharf

28.02.24 Petition dagegen unterschreiben

28.02.24 Deutscher Musikrat: Die falsche Antwort auf Pisa

27.02.24 Homepagemitteilung des Bayerischen Musikrates

27.02.24 Homepagemitteilung des BMU

28.01.24 VBS: Bayerns Kinder stark machen: Keine Kürzungen beim Musikunterricht an Grundschulen!

16.01.24 Presseerklärung des BMU zu Plänen, Musik zugunsten anderer Fächer zu kürzen

 

"Es muss alles getan werden, um die thüringischen Schulensembles zu erhalten."

Thüringens Kultusminister Helmut Holter am Stand des BMU auf der Leipziger Buchmesse

Viel Zeit ist nicht, wenn ein Minister einen Messestand besucht. Trotzdem ergab sich ein freundliches und wertschätzendes Gespräch. In dem kam auch zur Sprache, dass in Thüringen in der 5. und 6. Klasse demnächst die zweite Musikstunde abgeschafft werden soll und damit Nachwuchsprobleme für die schulischem Ensembles entstehen werden, die auf die Bläser-, Streicher- oder Gesangsklassen angewiesen sind, die dort stattfinden. Helmut Holter entgegnete: "Es muss alles getan werden, um die thüringischen Schulensembles zu erhalten." Nun bleibt zu hoffen, dass diese Aussage des der musikalischen Bildung an Schulen durchaus zugetanen Ministers sich auch in konkreten Maßgaben bei der Umsetzung der Stundenkürzung wiederfindet. Bereits im Juli hatte Helmut Holter bei einem Gespräch in Erfurt eine großzügige Unterstützung der Bundesbegegnung "Schulen musizieren" 2025 in Erfurt und Weimar zugesagt.

 

BMU und VdM protestieren gemeinsam gegen die "Details zur PISA-Offensive Bayern" von Staatsministerin Anna Stolz

"Absolutes Armutszeugnis" - Offener Brief an die bayerische Staatsministerin für Unterricht und Kultus

In einem gemeinsamen offenen Brief kritisieren der BMU und der VdM den geradezu kontraproduktiven Ansatz von Schulministerin Anna Stolz, der in den am 28. Februar veröffentlichten "Details zur PISA-Offensive Bayern" deutlich wird. Musikunterricht trägt zur umfassenden Persönlichkeitsentwicklung bei, stärkt die Konzentrations- und Lernfähigkeit und hilft Kindern nachhaltig bei der Entwicklung ihrer Sprachfähigkeiten und beim Lernen neuer Wörter. Auch das logische Denkvermögen für Fächer wie Mathematik wird durch Musizieren gefördert. Guter Musikunterricht trägt zur umfassenden Persönlichkeitsentwicklung bei und bildet somit erst die Voraussetzung für gutes Lernen in Fächern wie Deutsch und Mathemathik. Auch die sozialen Fähigkeiten werden in keinem anderen Fach so sehr gelernt und gestärkt wie in Musik.

Gerade dort, wo sich diese Fähigkeiten bei Kindern am stärksten entwickeln könnten, nämlich im Grundschulalter, wird diese Möglichkeit sträflich minimiert. Leidtragende sind die Kinder, besonders hart träfe diese Entscheidung Kinder mit Migrationshintergrund und sozialer Benachteiligung.

Die Autoren bemängeln, dass der gleiche Versuch bereits im Nachbarland Baden-Württemberg zwölf Jahre lang ausprobiert wurde und krachend gescheitert ist. Sie fordern, dass bei der Umsetzung des künftigen Rechtsanspruchs auf Ganztagsschule ab dem Schuljahr 2026/2027 Musik als eigenes Fach in einem integrativen Konzept seinen besonderen Stellenwert hat, ohne gegen andere Fächer aufgerechnet oder gar gestrichen zu werden. Die Absichten der Ministerin kämen sonst einer geplanten Bildungsbenachteiligung gleich.

Beide Berufsverbände, die zusammen rund 42 000 Fachlehrkräfte für Musik vertreten, prangern an, dass die Reduktion der künstlerischen Fächer faktisch einer Streichung des Musikunterrichts an den Grundschulen gleichkommt – diesen Missstand könne auch die Aussage „Kein Fach soll wegfallen“ nicht überdecken.

Der Offene Brief im Wortlaut

 

Bayern schafft den Musikunterricht in der Grundschule ab!

Petition dagegen unterschreiben

Nun ist es wohl amtlich: Bayern legt Kunst, Musik sowie Werken und Gestalten zu einem Verbundfach zusammen. Dass genau dies im Nachbarland Baden-Württemberg zwölf Jahre lang ausprobiert wurde, nicht fuktionierte und 2016 wieder abgeschafft wurde - geschenkt. Es reicht also nicht, den Musikunterricht zu kürzen - nein, er wird gleich ganz abgeschafft. Das ist eine Katatstrophe, gegen die der BMU aufs Schärfste protestiert!

„Im Wissen darum, dass eine breite Akzeptanz der Maßnahmen in der Schulfamilie maßgeblich für eine erfolgreiche Umsetzung ist, führt Frau Staatsministerin derzeit zahlreiche Gespräche. Hierbei spielt auch und insbesondere die Frage der Gewinnung der zusätzlichen Stunden für Deutsch und Mathematik durch eine Flexibilisierung des Unterrichts in den übrigen Fächern eine maßgebliche Rolle. […] Frau Staatsministerin wird nach Abschluss des laufenden Dialogprozesses sehr zeitnah über die Ergebnisse informieren.“ Dies schrieb das Bayrische Staatsministerium für Unterricht und Kultus auf eine entsprechende Anfrage des BMU-Landesverbandes.

Kein Wort von der Abschaffung des Faches zugunsten eine Fächerverbundes. Das also ist der "laufende Dialogprozess"? Das ist einfach nur frech. Der Bundesverband Musikunterricht ist entsetzt!

 

Presseerklärung zu Plänen, Musik zugunsten anderer Fächer zu kürzen

In einigen Bundesländern wird derzeit darüber nachgedacht, auf den letzten Pisa-Schock mit einer Ausweitung von Deutsch und Mathematik in der Grundschule zu reagieren - und dafür Stunden in Musik, Kunst, Sport, Englisch oder Sachunterricht zu kürzen.

Jürgen Oberschmidt, Präsident des Bundesverbandes Musikunterricht, kritisiert: „Es wird verkannt, dass die künstlerischen Fächer einen Bildungswert an sich haben. Sie ermöglichen besondere Welt- und Selbsterfahrungen, die anderswo nicht möglich sind. So tragen gerade Kunst und Musik zur umfassenden Persönlichkeitsbildung bei. Die besondere Bedeutung dieser Fächer für die sprachliche Entwicklung und die soziale Integration wird einfach negiert.“

Georg Biegholdt: „Eine Ganztagsschule, die ihren Namen verdient, macht nicht vormittags herkömmlichen Unterricht in sogenannten Kernfächern und nachmittags ein bisschen Sport und Musik nach dem Zufallsprinzip. Stattdessen strebt sie ein integratives Konzept an, in dem alle Bildungsbereiche ihren Wert und ihren Platz haben, ohne sich gegenseitig aufzurechnen oder zu behindern."

Ganze Pressemitteilung lesen

 

Spitzen von BMU und VdM beraten über aktuelle Herausforderungen bei der musikalischen Bildung

Am 12. und 13. Januar trafen sich in der Leipziger Musikschule "Johann Sebastian Bach" die Spitzen der beiden größten musikpädagogischen Verbände Deutschlands, Verband Deutscher Musikschulen und Bundesverband Musikunterricht, um über aktuelle Herausforderungen in der musikalischen Bildung zu beraten.

Ein Ergebnis ist die „Leipziger Erklärung“, in der die beiden Verbände auf den dramatischen Nachwuchsmangel in musikpädagogischen Berufen aufmerksam machen und einen gesellschaftlichen Diskurs darüber fordern, welchen Stellenwert musikalische Bildung in unserer Gesellschaft haben soll und wie dieser gesichert werden kann.

Ein weiterer Schwerpunkt war die Gestaltung des verbindlichen Ganztags in den Grundschulen ab 2026. Um darin qualitativ hochwertige musikalische Angebote zu etablieren, bedarf es einer Zusammenarbeit insbesondere mit den Musikschulen. Diskutiert wurden sowohl inhaltliche als auch organisatorische Aspekte. Beide Verbände bieten an, schon jetzt Schulen und Schulträger zu beraten, wie Musikunterricht und individuelle musikalische Angebote so miteinander vernetzt werden können, dass sie allen Kindern eine angemessene musikalische Bildung und damit kulturelle Teilhabe ermöglichen.

Auf dem Bild v.l.n.r: Sabine Hoene (Vorstand des BMU), Jürgen Oberschmidt (Präsident des BMU), Matthias Deichstetter (stellv. Vorsitzender des VdM), Heiko Vogel (Landesvorstand Sachsen des BMU), Georg Biegholdt (Präsident des BMU), Matthais Pannes (Geschäftsführer des VdM), Friedrich-Koh Dolge (Vorsitzender des VdM). Nicht im Bild: Gastgeber Matthias Wiedemann, der Leiter der Leipziger Musikschule, der dieses Foto machte.

 

Arbeitskreis Musikalische Bildung an beruflichen Schulen gegründet

Ab jetzt regelmäßige Treffen für alle Interessierten im Onlineformat

Im Rahmen eines Online Treffens tauschten sich unter der Leitung von Sabine Hoene und Jürgen Oberschmidt interessierte Musiklehrer:innen an beruflichen Schulen zu aktuellen inhaltlichen und fachpolitischen Fragen, die sich aus ihren Arbeitsfeldern ergeben, aus.

Im besonderen Fokus stand dabei die musikalische Ausbildung von Erzieher:innen, die mit Blick auf das besondere Potenzial der Musik für die frühkindliche Entwicklung gestärkt werden muss: In allen Bildungsplänen der Bundesländer für die frühe Bildung in Kindertageseinrichtungen wird die Bedeutung der Musik hervorgehoben, während in den Lehrplänen der Fachschulen für die Erzieher:innenausbildung Musik als Unterrichtsfach häufig nicht mehr vorkommt und in allgemeinen Kompetenzbeschreibungen untergeht. Allein aus dieser Schieflage ergibt sich ein akuter politischer Handlungsbedarf. Der BMU wird sich für die musikalische Bildung in dieser wichtigen Lebensphase einsetzen!

Die Mitglieder des Arbeitskreises werden sich regelmäßig im Onlineformat treffen und bereiten einen intensiven Austausch im Rahmen des Bundeskongresses in Kassel vor. Alle, die sich für diesen Austausch interessieren, sind zu diesen Treffen herzlich eingeladen.

Weitere Infos und Kontakt über die Bundesgeschäftsstelle. Die Pressemitteilung finden Sie hier.

Die Preisträger im neuen Wettbewerb „Schulorchester stärken“ des Bundesverbandes Musikunterricht (BMU) und der Deutschen Orchester-Stiftung (DO-S) stehen fest.

Von den acht Finalisten wurden drei Schulen für einen Haupt- und zwei Förderpreise ausgewählt.

Die Jury wählte folgende Schulen:

Der mit 4.000 Euro dotierte Hauptpreis geht an das Gymnasium Süderelbe in Hamburg.
Der 1. Förderpreis über 1.500 Euro geht an die Gesamtschule Kierspe (NRW).
Mit dem 2. Förderpreis und 1.000 Euro wird das Kooperationsprojekt der Grundschule und Lahntalschule in Biedenkopf (Hessen) gewürdigt.

Meldung auf ndr.de

Meldung auf wdr.de

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Fachleiter:innen-Tagung in Detmold erfolgreich zuende gegangen

Von Videospielen zu neuen Musikunterrichtskonzepten

Unter reger Beteiligung fand vom 9. bis 11. November 2023 in Detmold die 19. BMU-Tagung für Fach­seminar­leiter:innen und Fachberater:innen Musik statt. In Zusammenarbeit mit der Musikhochschule Detmold debattierten die Teilnehmer unter dem Motto “Künstlerisch, kreativ, kompetent?” das Für-und-Wider zum Einsatz von digitalen Medien.

Die Auseinandersetzung und praktische Erprobung von Computer- und Videospielmusiken bildeten einen Tagungs­schwer­punkt. Es kamen aber auch Frage­stellungen zum Tragen, mit diesem Wissen neue Genres für den Musikunterricht zu erschließen. Impulsvorträge, Diskussionsrunden und workshops steuerten bei: Michael Knarr (Lübeck), Prof. David Marlow (Detmold), Prof. Dr. Jürgen Oberschmidt (Heidelberg), Prof. Dr. Malte Sachsse (Detmold), Prof. Dr. Johannes Voit (Bielefeld) und Martin Wiese (Detmold).

Die nächste Fachleitertagung ist für 2025 geplant. Impressionen zur Tagung in Detmold finden Sie hier.

 

Verdrängt Pflichtfach Informatik den Hamburger Musikunterricht?

Stellungnahme des BMU Hamburg zur Ankündigung der Behörde

Nachdem bereits im Jahr 2022 die Einführung des Pflichtfaches Informatik die Befürchtung aufkommen ließ, dass die dafür benötigten Unterrichtsstunden zu Lasten der ästhetischen Fächer gehen würden, haben die drei Fachverbände Kunst-, Musik- und Theaterunterricht bereits damals reagiert und an Senator Rabe geschrieben.
Die Ankündigung vom 10. Oktober 2023, dass zur Umsetzung nur ein minimaler Eingriff in die Stundentafel notwendig sei, erweist sich bei näherer Betrachtung als problematisch. Der BMU Hamburg hat dazu eine Stellungnahme verfasst, um diese Probleme in den öffentlichen Diskurs einzubringen.

 

In Hamburg liegen Entwürfe für Bildungspläne in Stadtteilschule und Gymnasium vor

Der BMU Hamburg und der Landesmusikrat Hamburg haben dazu Stellung bezogen.
Entwürfe der Bildungspläne
Stellungnahme des BMU Hamburg
Stellungnahme des Landesmusikrates Hamburg

 

Musikforum des DMR zur Initiative #SchuleNeuDenken: mehr Musik!

Am 11. Oktober 2023 fand unter der Leitung von DMR Generalsekretär Prof. Christian Höppner die dritte „Musikforums“-Ausgabe zur Initiative #SchuleNeuDenken: mehr Musik! mit Expertinnen und Experten (darunter die beiden Präsidenten des BMU) aus dem Bildungsbereich statt. Diskutiert wurde dieses Mal vertieft über musikalische Bildung an allgemeinbildenden Schulen. Dabei ging es insbesondere um Wege, den gravierenden Lehrkräftemangel zu reduzieren, um das Problem der Undurchlässigkeit von Studiengängen und die mangelnde Attraktivität des Berufs Lehrer:in. Die Erkenntnisse und Ergebnisse des Austauschs werden in die weitere musikpolitische Arbeit des Deutschen Musikrates zur musikalischen Bildung einfließen.

 

SchMAus im BMU

Seit dem Sommer dieses Jahres ist der BMU um ein wichtiges Stück gewachsen: Die studentische Initiative SchMAus hat sich dem Verband angeschlossen, um eine enge Zusammenarbeit zu pflegen. Herzlich willkommen im BMU!

SchMAus steht für SchulMusikAustausch und ist ein Zusammenschluss von Studierenden des Lehramts Musik aus ganz Deutschland. Jedes Semester organisiert SchMAus ein mehrtägiges bundesweites Treffen, bei dem sich Studierende über ihr Studium austauschen und sich miteinander vernetzen. Dazu gibt es Workshops, die von Dozierenden geleitet werden, außerdem AGs, die von Studierenden angeboten werden. In den vergangenen Semestern waren die Musikhochschulen in Würzburg, Essen, Hamburg und München bereits Gastgeberinnen der SchMAus-Treffen. Das kommende Treffen findet vom 24. bis 26. November an der Musikhochschule in Detmold statt. Die Anmeldung ist hier möglich: www.schulmusikaustausch.de/nachstes-treffen

SchMAus ist zukünftig ein eigener Teil des BMU, der sich innerhalb des Jungen Forums Musikunterricht (JFM) vernetzt. Als Mitglied des BMU-Bundesvorstands sowie als Aktive bei SchMAus bildet Julia Wilhelm das zentrale Bindeglied für die entstehende Zusammenarbeit.

Weitere Informationen zu SchMAus

19. BMU-TAGUNG für Fachseminarleiter:innen und Fachberater:innen Musik in Zusammenarbeit mit der HfM Detmold

Die 19. BMU-TAGUNG für Fachseminarleiter:innen und Fachberater:innen Musik findet in Zusammenarbeit mit der Musikhochschule Detmold vom 9. bis 11. Novmber ebendort statt. Leitung und Organisation liegen in den Händen von Klaus Ernst (Detmold), Sabine Hoene (Lübeck), Prof. Dr. Jürgen Oberschmidt (Heidelberg) und Prof. Dr. Malte Sachsse (Detmold).

Alle Infos hierzu finden Sie auf dieser Homepage unter Fachleitertagung.

Anmelden können Sie sich unter Präsenzkurse oder direkt hier.

Die Ausschreibung inklusive dem Programm und Hotelinfos zum Download.

BMU in der Sendung "Tonart" von DLF-Kultur zum Musiklehrer:innenmangel

Bundesverband Musikunterricht und 15 weitere Fachverbände fordern von Politik deutlich mehr Engagement bei Lehrkräftefortbildung

Mainz, 22.06.2023 – der BMU und 15 weitere Fachverbände drängen darauf, die Fortbildung von Lehrkräften verstärkt in den Fokus zu nehmen. Dies ist ein zentrales Ergebnis eines vom Deutschen Philologenverband kürzlich organisierten Runden Tischs.

Die Präsidenten des BMU, Dr. Georg Biegholdt und Prof. Dr. Jürgen Oberschmidt erklären: "Musikunterricht wird insbesondere an Grundschulen und im Sekundarbereich deutschlandweit immer mehr von fachfremden Lehrpersonen erteilt. Gerade im Fach Musik müssten hier in einem qualifizierten Unterricht die wichtigen Grundlagen für den späteren Bildungsverlauf gelegt werden. Flächendeckende Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen gibt es jedoch nicht. Ein Recht auf qualifizierte Bildung - und damit auch auf musikalische Bildung - haben jedoch alle Schülerinnen und Schüler in allen Bundesländern."

Gemeinsam mit den anderen Fachverbänden fordert der Bundesverband Musikunterricht für die LFB grundsätzlich mehr Zeit, Raum, Geld und Kompetenz. In den Schulgesetzen aller Bundesländer wird die Bedeutung der LFB zwar unterstrichen. Um beurteilen zu können, wie ernst es Bildungspolitik und -administration mit der LFB meinen, fehlt es aber – mit wenigen Ausnahmen – an Information und Transparenz: Es gibt kaum regelmäßige, öffentliche und auf zielführenden, vereinbarten Kriterien beruhende Berichterstattung über Effekte, Formate, Angebote, Nachfragen, Teilnehmende und Kosten der LFB – sowohl auf Landesebene (bei wenigen Ausnahmen) als auch länderübergreifend. Einer Bestandsaufnahme von 2019 nach haben die Länder im Schnitt pro Jahr und Vollzeit-Lehrerstelle ca. 173€ ausgegeben, privatwirtschaftliche Unternehmen durchschnittlich zwischen 423€ und 561€.

Bei einer Umfrage des Deutschen Philologenverbands im April 2022 unter knapp 3000 Teilnehmenden hatten mehr als 60 Prozent der befragten Lehrkräfte an Gymnasien angegeben, dass zu wenige Fach-Fortbildungen in Präsenz angeboten würden.

Hieraus ergeben sich unsere Forderungen an die Kultusministerien und die Kultusministerkonferenz (KMK):

  • Aufnahme der LFB in die Gesamtstrategie der KMK zum Bildungsmonitoring
  • Herstellung von Transparenz und Vergleichbarkeit durch regelhafte Berichterstattung nach definierten Kriterien
  • Systematische Erfassung des Fortbildungsbedarfs durch gezielte Befragung der Lehrerschaft und Nutzung vorhandener Daten wie der schulischen Fortbildungspläne
  • Maßnahmen zur Qualitätsentwicklung: u.a.stärkere Beteiligung der 3. Phase an der Qualitätsoffensive Lehrerbildung
  • Länderübergreifende Kooperation, z.B. bei der Entwicklung nachhaltiger Formate und aussagekräftiger Evaluationsverfahren

Am Runden Tisch des Deutschen Philologenverbands haben folgende Fachverbände teilgenommen:

Bundesverband der katholischen Religionslehrer und -lehrerinnen an Gymnasien

Bundesverband Musikunterricht

Dachverband der Geowissenschaften

Deutsche Physikalische Gesellschaft

Deutsche Vereinigung für Politische Bildung

Deutscher Altphilologenverband

Deutscher Germanistenverband

Deutscher Spanischlehrkräfteverband

Fachverband Philosophie

Gesamtverband Moderne Fremdsprachen

Gesellschaft Deutscher Chemiker

Gesellschaft für Informatik

Verband Biologie, Biowissenschaften & Biomedizin in Deutschland

Verband Deutscher Schulgeographen

Vereinigung der Französischlehrerinnen und -lehrer

Pressemitteilung

21. Bundesbegegnung Schulen musizieren war ein wunderbares Ereignis

Das Musikfestival der Schulen vom 15. bis 18. Juni 2023 in Würzburg erfolgreich abgeschlossen

Unter der Schirmherrschaft des Bayrischen Staatministers für Unterricht und Kultur, Prof. Dr. Michael Piazolo, fand vom 15. bis 18. Juni die 21. Ausgabe der Bundesbegegnung "Schulen musizieren" in Würzburg statt.

Zum Programm

Wo alljährlich beim Mozartfest die internationale Künstlerexzellenz ihre Aufwartung macht, zeigten im Juni Schulensembles aus dem gesamten Bundesgebiet, dass sie nichts an Frische und Unmittelbarkeit verloren haben – trotz der coronabedingten Zwangspause, die 2021 zur Absage der Bundesbegegnung in Bamberg führte. (In diese hoffnungsvolle Richtung weist zumindest die positive Stimmung bei den vertretenen Ensembles.)

Jetzt trafen paar Main-Kilometer abwärts bei der Neuauflage von "Schulen musizieren" insgesamt 14 bundesdeutsche Klangkörper mit knapp 380 Schülerinnen und Schüler auf fast ebenso viele Musiker aus Würzburg, Schweinfurt und Umgebung. Zusammen präsentierten sie in einem Drei-Tage-Non-Stopp-Programm auf dem Unteren Markt so ziemlich alle Genres und Facetten der Schulmusik: von Gitarren- und Bläserensembles bis zu ausgewachsenen Chor- und Orchesterformationen, vom Berliner Grundschul-Orchester bis zur Oberstufen-Rockband aus Bremen.

Gleich das Opening am Donnerstagabend mit Bands aus Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Bremen und der benachbarten Jakob-Stoll-Realschule fand im angesagten Kulturkeller Z87 des alten Würzburger Bürgerbräu statt. Als Orte der großen Begegnungskonzerte luden die Augustinerkirche und der renommierte Konzertsaal der Musikhochschule zum Dabeisein ein. Am Freitagmorgen fanden in den Partnerschule etliche Workshops und Schulkonzerte mit den Ensembes aus Würzburg, Schweinfurt, Marktbreit und Gemünden statt.

Mit Blick auf die Festung und die Rebenhänge sowie nach etlichen Main-Überquerungen (die Jugendherberge liegt vis-à-vis der weltberühmten alten Mainbrücke) wurden die Ensembles dann am Sonntagvormittag mit einem ‚Farewell-Frühschoppen-Konzert‘ auf der Hauptbühne verabschiedet.

Finanziell gefördert wurde das Festival vom Bayrischen Staatministerium für Unterricht und Kultus, der Stadt Würzburg, dem Unterbezirk Franken sowie der Sparkassenstiftung für Würzburg. Das Musikhaus Deußer stellte technisches Equipment und Instrumente zur Verfügung. Wir sagen herzlich Danke!

Den Musikunterricht sichern - neue Position des BMU veröffentlicht

Anlässlich des Festivals "Schulen musizieren" hat der BMU seine Position zum Umgang mit dem Musiklehrer:innenmangel der Öffentlichkeit vorgestellt. Sie versteht sich als Unterstützung der Kultusministerien in der aktuell schwierigen Situation...

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Musiklehrer:innen-Tag auf der Buchmesse mit guter Resonanz

Vier Jahre sind vergangen seit der letzten Buchmesse, dreimal fiel sie aus. Nun Ende April fand sie endlich wieder statt. Begleitet wird die Buchmesse traditionell vom bedeutendsten Lesefestival Europas „Leipzig liest“ mit insgesamt über 3000 Veranstaltungen auf der Messe und in der gesamten Stadt. 28 davon waren Teil des am 28. April stattgefundenen Musiklehrer:innen-Tages, einer Kooperation der Leipziger Buchmesse, des BMU und des Senders MDR Klassik. Unter dem Motto Zukunft Musikunterricht gab es Workshops zu aktuellen musikpädagogischen Themen, Vorstellungen von neuen Publikationen und zwei Podiumsgespräche.

Im Podiumsgespräch zum Thema diskutierte Andreas Kolb von der neuen musikzeitung (nmz) mit Christiane Hein (Oberschullehrerin aus Dresden) und Jürgen Oberschmidt (Lehrerbildner aus Heidelberg, kurzfristig eingesprungen für den leider erkrankten Uli Frefat aus  Erfurt) sowie Birgit Jeschonneck (Grundschullehrerin aus Kassel) darüber, wie es denn nach den Rückschlägen in der Corona-Pandemie weitergehen könnte und sollte mit dem Musikunterricht.

Ein zweites Podiumsgespräch stellte die in den Mittelpunkt, um die es eigentlich geht: die Schülerinnen und Schüler. Moderator Georg Biegholdt vom BMU befragte Hannah (Gymnasium), Elias (Oberschule) und Benjamin (Leipzig-Kolleg) zu ihren Erfahrungen mit Musikunterricht, zu Kritik und Wünschen. Alle drei waren sich einig, dass es Musikunterricht unbedingt weiter geben müsse und dass Zensuren im Musikunterricht (und darüber hinaus) eigentlich nichts zu suchen hätten. Die Einschätzungen des erlebten Musikunterrichtes hingegen gingen weit auseinander: Das Spektrum reichte von großer Zufriedenheit mt einem recht partizipativen Unterricht bis zu Ablehnung und Abwahl, weil der Musikunterricht an den Schüler:innen vorbeiging. Ein insgesamt erfrischendes Gespräch, in dem die drei kein Blatt vor den Mund nahmen.

Der Stand des BMU wurde gemeinsam mit dem sächsischen Landesverband bespielt, bei dem man sich für das umfassende Engagement nur ausdrücklich bedanken kann. Vier Tage Gespräche mit Schülerinnen und Schülern, mit Musiklehrenden aller Schularten, mit Mitgliedern des BMU und solchen, die es vielleicht bald werden wollen, mit Jugendlichen, die darüber nachdenken, Musiklehrerin oder Musiklehrer zu werden. Oft erwies sich der Stand als zu klein, sodass sich davor eine Gesprächstraube bildete. Cajones luden dazu ein, selbst ein wenig Musik zu machen.

Ausdrücklich bedanken möchte sich der Bundesverband Musikunterricht bei Daniela Kobe von der Leipziger Buchmesse, die die Zusammenarbeit wunderbar organisierte und die meiste Verantwortung für das Gelingen des Musiklehrer:innen-Tages trug, und bei Andreas Kolb von der nmz, der für den ConBrio-Verlag weitere Podiumsdiskussionen auch zu musikpädagogischen Themen organisierte. Auch diese Zusammenarbeit war ausgesprochen erfreulich.

Deutscher Musikrat startet Offensive #SchuleNeuDenken: mehr Musik!

Das Präsidium des Deutschen Musikrates hat in seiner Sitzung am 10. März 2023 die Stellungnahme #SchuleNeuDenken: mehr Musik! verabschiedet. Darin werden in fünf zentralen Feldern die grundlegenden Stellschrauben für eine bessere musikalische Bildung identifiziert.

Mit der Stellungnahme startet der Deutsche Musikrat zugleich auch eine Informations-, Diskussions- und Vernetzungsoffensive zum Thema musikalische Bildung. Unter anderem werden im Rahmen des Austauschformats „Musikforum“ in den nächsten Wochen die Kernbereiche der Stellungnahme mit Expertinnen und Experten aus der Bildungs- und Kulturpolitik, der Verbändelandschaft und der Wissenschaft diskutiert und gemeinsame Handlungsansätze angestoßen.

HR2-Beitrag mit Katharina Schilling-Sandvoß und Katrin Streb vom hessischen Landesvorstand des BMU

Weitsprung, Singen, Bilder malen – Talent benoten, oder nicht? Sendung des DLF vom 11.02.23 u.a. mit Jürgen Oberschmidt, Präsident des BMU

Nach Helmut Holters Vorstoß, von ihm so genannte "Talentfächer" nicht mehr mit Noten bewerten zu wollen, widmete der Deutschlandfunk seine "Campus und Karriere"-Sendung vom 11.02.23 um 14.05 Uhr diesem Thema.

Sendung anhören

Mehrarbeit und Achtsamkeitstraining? - Empfehlungen der KMK zum Umgang mit dem akuten Lehrkräftemangel gleichen einer Bankrotterklärung

Die Ständige wissenschaftliche Kommission (SWK) der Kultusministerkonferenz betont auch in Zeiten des Lehrer:innenmangels, dass der Normalfall bleiben muss, dass Lehrerbildung Akademische Bildung ist und entsprechend in die Hand von Hochschulen und Universitäten gehört. Dem ist nur zuzustimmen.

Wo es jedoch um eine Veränderung der Praxis geht, muss eine ausschließlich aus Wissenschaftler:innen zusammengesetzte Kommission zwangsläufig scheitern. Manches stößt hier auf Unverständnis, etwa wenn gefordert wird, Klassenfrequenzen zu erhöhen, wo bislang Maximalfrequenzen aus nicht belegten Gründen unterschritten werden. Das wird doch schon seit Jahren getan. Und während die Ausweitung von Selbstlernzeiten ausführlich mit Studien begründet wird, kann für den ebenfalls vorgeschlagenen Hybridunterricht nur konstatiert werden: Belastbare Forschungsergebnisse genau zu diesem Format stehen aus.

Auf die Lehrperson kommt es an. – Das aus der Hattie-Studie abgeleitete Mantra gilt noch immer. Doch die Wertschätzung der Lehrer:innen, die sich daraus folgerichtig ergeben müsste, ist auch Jahre später ausgeblieben.

Die Höhe der Lehrverpflichtung der Lehrer:innen stammt aus einer Zeit, als sich Lehrer:innen ganz ihrem Kerngeschäft Unterricht widmen konnten. Inzwischen sind neue Felder hinzugekommen: Individuelle Förderung und Differenzierung, Integration, Inklusion, Beratungsgespräche, Umgang mit Verhaltensauffälligkeiten, besondere pädagogische Herausforderungen in sozialen Brennpunkten, Steuergruppen, dauernder Reformdruck unter dem Label Schulentwicklung, ausufernde Dokumentations- und Verwaltungstätigkeiten. Unterricht und Erziehung rücken immer mehr an den Rand der täglichen Arbeit. Vollzeitbeschäftige Lehrer:innen arbeiten heute oft weit über ein übliches Maß einer Vollzeiterwerbstätigkeit hinaus. Aus diesen Belastungserfahrungen ergibt sich die hohe Teilzeitquote. Verpflichtet man diese Menschen zur Erhöhung der Teilzeithöhe bis zur Vollbeschäftigung, leidet darunter nicht nur deren Lebens- und Berufszufriedenheit, sondern führt dies auch zu einem höheren Krankenstand. (Zu dieser Problematik sagt die SWK nichts.)

Hier geht es um mehr als um die Attraktivität des Lehrerberufes, unter den hier beschriebenen Dauerbelastungen kommt die Schule ihrem demokratischen Bildungsauftrag nicht mehr nach!   Die SWK forciert diese seit Jahren zu beobachtenden Entwicklungen, indem sie als verheißungsvollen Ausweg zur Bekämpfung des Lehrer:innenmangels vor allem weitere Mehrbelastungen für Lehrer:innen vorschlägt:

Zusätzlicher Unterricht

  • Erhöhung der Unterrichtsverpflichtung
  • Abschaffung von Anrechnungsstunden (die Aufgaben sollen von anderem Personal übernommen werden)

Zusätzliche Schüler:innen

  • Klassenfrequenzen erhöhen, wo bislang Maximalfrequenzen aus nicht belegten Gründen unterschritten werden
  • eine befristete Erhöhung der maximalen Klassenfrequenz in der Sekundarstufe I

Zusätzliche Aufgaben

  • systematische Begleitung migrierter Lehrkräfte in der Berufseingangsphase
  • den in Grundschulen und der Sekundarstufe I eingesetzten Gymnasiallehrkräften
    eine feste Ansprechperson im Kollegium zuweisen
  • Anleitung von Bachelorstudierenden, die ausschließlich in Assistenzfunktionen (z. B. Betreuung einzelner Schüler:innen oder Gruppen) in der unmittelbaren Regie
    einer Lehrkraft eingesetzt werden sollen
  • Zuordnung der Lehramtsstudierenden, die Unterricht erteilen, zu einer erfahrenen Lehrkraft: gemeinsame Planung von Unterricht, wenigstens aber eine Abstimmung über den Einsatz von Aufgaben, Material und Leistungskontrollen
  • Coaching und (Gruppen)-Supervision
  • Trainings zur Klassenführung und zur Gesprächsführung

Zusätzliche Lebenszeit

  • Begrenzung von Teilzeitarbeit
  • Einschränkung von Sabbatmodellen

Dem stehen diese etwas mageren Ideen zu Entlastungen gegenüber:

  • Achtsamkeitstraining
  • eMental-Health-Angebote

Fazit: Die Lehrer:innen sollen also in größeren Klassen mehr Unterrichtsstunden erteilen und mit zusätzlichen Coaching- und Koordinierungsaufgaben belegt werden. Ihren Belastungserfahrungen begegnet man dann mit verordneten Supervisions- und Trainingsangeboten. Statt gemeinsam mit Lehrer:innen und deren Fachverbänden eine seriöse Ursachenforschung zu betreiben, wird hier ein System fortgeschrieben, dass es grundlegend zu hinterfragen gilt. Statt Fortschritt herrscht also weiterhin rasender Stillstand.

Während überall Förderangebote für die strukturelle Entwicklung ländlich geprägter Gemeinden und Dörfer geschaffen werden, fällt der folgende Vorschlag wohl endgültig aus der Zeit: „Im Interesse der Versorgung aller Schulen mit einem qualitativ hochwertigen Unterrichtsangebot bzw. gut qualifizierten Lehrkräften empfiehlt die SWK eine systematische regionale Schulentwicklungsplanung mit dem Ziel, kleinere Schulen zu größeren Einheiten zusammenzufassen. Ein entsprechendes verlässliches Transportangebot muss bereitgestellt werden.“ Wollen wir wirklich noch mehr aussterbende Dörfer ohne Schule, die unattraktiv werden für junge Familien, weil ihre Kinder ihre wertvolle Lebenszeit in Schulbussen verbringen? Zumindest an Orten, an denen es dann keine Schulen mehr gibt, ist das Problem des Lehrer:innenmangels endgültig gelöst.

(Georg Biegholdt & Jürgen Oberschmidt)

Mängelverwaltung: Das aktuell größte Problem der Schulen ist der Lehrkräftemangel. Was bedeutet das für das Fach Musik?

VAN, das Online-Magazin für klassische Musik befragte u.a. Georg Biegholdt zur Situation des Musikunterrichtes in der Grundschule. Ausgelöst wurde die Recherche durch das neueste Schulbarometer der Robert-Bosch-Stiftung sowie das Gutachten „Basale Kompetenzen vermitteln – Bildungschancen sichern. Perspektiven für die Grundschule“ der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission der Kultusministerkonferenz (SWK).

Beratung der Spitzen von BMU und VDM in Leipzig

Seit vielen Jahren treffen sich einmal im Jahr die Spitzen der beiden Verbände, um über gemeinsame Anliegen und Aktionen zu sprechen. Ursprünglich immer in Hamburg stattfindend (und daher augenzwinkernd "Hamburger Konvent" genannt), war diesmal Leipzig der Austragungsort. In dem Treffen am 12. und 13. Januar standen die Nachwuchsprobleme in den musikpädagogischen Berufen und die Weiterentwicklung der Ganztagsangebote im Mittelpunkt der Beratungen. Konkrete Verabredungen wurden getroffen und sollen in der nächsten Zeit umgesetzt werden.

Der Freitagabend wurde im Gewandhaus abgeschlossen. Hier gab die Deutsche Streicherphilharmonie des VDM anlässlich ihres 50-jährigen Bestehens ein wunderbares Konzert.

Benotung in sogenannten Talentfächern abschaffen? - Erst denken, dann reden!

Eine Erkenntnis – und was daraus für Unsinn wird

Die Erkenntnis: Eine aktuelle Studie unter Beteiligung des Max-Planck-Instituts für empirische Ästhetik (MPIEA) hat einen Zusammenhang entdeckt zwischen einer Gengruppe (tausende Gene) und der Fähigkeit, Rhythmen, Melodien und Tonhöhen unterscheiden können.

Leipziger Volkszeitung am 17. November 2022: „Es ist das Mantra wohlmeinender Musikpädagogik: ‚Jeder kann singen!‘ Dabei lässt sich die Diskrepanz, die sich auftut zwischen dieser optimistischen Einschätzung und der Realität nur zwei Schlüsse zu: Entweder stimmt sie nicht, die Einschätzung, oder der oder die Musikpädagogin oder Musikpädagoge ist umso unfähiger, je häufiger er oder sie es behauptet. Denn die Feststellung richtet sich meist ja an solche, die sich beharrlich weigern, die eigene Sangesbegabung sich und/oder dem Pädagogen zu erschließen. Junge Menschen, denen die Liebe zur Musik auf immer durch fehlgeleitete Ermunterung vergällt wurde, und Erziehende, deren Enthusiasmus der Verbitterung bis Verbiesterung weicht, sind Folgeschäden. Doch es gibt Hoffnung. Ein internationales Forscherteam hat […] zweierlei herausgefunden: Erstens, Musikalität ist angeboren – woraus rückzuschließen wäre, dass sie es auch nicht sein kann. Und zweitens: Man kann sie messen. […] ‚Der Wert kann zuverlässig verwendet werden, um die genetischen Grundlagen individueller Unterschiede von Musikalität zu entschlüsseln‘, verspricht die Mitautorin Miriam Mosing. Und dann können sich Schülerinnen und Schüler wie Pädagogen und Pädagoginnen auf die Gene berufen und der fruchtlosen wechselseitigen Quälerei ein Ende setzen. Denn natürlich bestätigte die Forschung nur, was wir längst schon wussten: Nicht jede kann singen.“

  1. Die simple Gleichsetzung von sängerischem Können und Musikalität ist falsch.
  2. Aus „Musikalität ist angeboren“ zu schließen, sie könne es auch nicht sein, ist falsch. Das ist genauso wie mit der Intelligenz: Angeboren ist ein gewisser Grad (der durch Umwelteinflüsse nicht unerheblich verändert werden kann). Deshalb spricht die Forscherin von individuellen Unterschieden.
  3. Aus der Studie den Schluss zu ziehen, dass Menschen, die genetisch bedingt weniger musikalisch sind, nun auch nicht musikalisch gebildet werden müssen, ist zynisch und menschenverachtend.
  4. Und um das Singen aufzugreifen: Wir wissen, dass selbst Menschen, die weniger gut singen, trotzdem gern singen. Und der Autor der LVZ hat darin durchaus recht: Das darf ihnen keine verantwortungsbewusste Musiklehrperson – wie wohlmeinend auch immer – austreiben.

Tagesschau.de am 27. November 2022: „Die Studie untersucht zudem, inwiefern die Gene mit der Erziehung zusammenwirken. Es zeigte sich eine Wechselwirkung: Menschen, die eine musikalische Veranlagung haben, wuchsen auch eher in einer Umgebung auf, die Musikalität fördert. Das liege daran, dass Eltern, die auch diese genetische Veranlagung haben und sie vererben, oft ein entsprechendes musikalisches Umfeld für ihre Kinder schaffen, erläutert Mosing. Bei Kindern mit hoher genetischer Disposition zur Musikalität ist es zum Beispiel auch wahrscheinlicher, dass sie im Laufe des Lebens Musikunterricht bekommen.“

  1. Der letzte Satz ist völlig abwegig: In Deutschlands allgemeinbildenden Schulen erhalten alle Kinder, unabhängig von Elternhaus und genetischer Disposition Musikunterricht. Das ist gut so und sollte so bleiben.
  2. Korrekt dürfte sein, dass eine musikalitätsfördernde Umgebung hilfreich ist, die Musikalität zu verstärken – allerdings völlig unabhängig von der genetischen Disposition. Insbesondere für Kinder und Jugendliche, die tatsächlich genetisch bedingt über etwas weniger Musikalität verfügen, sollte eine solche Umgebung geschaffen werden.

Stern.de am 09. Dezember 2022: „Bildungsminister Helmut Holter (Linke) überlegt ferner, die Noten in den Talentfächern Sport, Musik und Kunst abzuschaffen. ‚Kinder sind unterschiedlich veranlagt‘, sagte er im Interview mit den Zeitungen der Funke Medien Thüringen (Freitag). So könne Notendruck bei vielen Schülern den Bewegungsdrang eher hemmen. ‚Sie haben dann keinen Spaß an Sport.‘ Zensuren seien deswegen in bestimmten Schulfächern, wenn sie einzig das Talent bewerten, nicht nötig. Eine entsprechende Änderung strebe er noch in der aktuellen Amtszeit an, wenn es im Einklang mit der Kultusministerkonferenz möglich sei.“

  1. Auch der thüringische Kultusminister scheint von der Studie gehört zu haben. Da wird Musik dann zum Talentfach. Welches Fach ist das dann nicht? (Bereits vor zwei Jahren ging eine andere Studie durch die Presse, die genau diesen Zusammenhang in Bezug auf die Mathematik festgestellt hat.) Wenn er also die Noten abschaffen will in den von ihm definierten Talentfächern, dann muss er sie auch abschaffen in den übrigen Talentfächern, also allen.
  2. Die Aussage, dass der Notendruck im Sportunterricht bei vielen Schüler:innen den Bewegungsdrang hemmt und sie dann keinen Spaß mehr am Sport haben, ist für das Lernen in Informatik oder Chemie, Physik oder Biologie exakt genauso zutreffend.
  3. Noten, die auf Klassenarbeiten oder mündlichen Abfragen beruhen, spiegeln eher kurzfristige Lerneffekte wieder, weniger ein nachhaltiges und anwendbares Wissen und Können. Eine Debatte über die Sinnhaftigkeit der Benotung in der Schule – und nicht in einzelnen Fächern – kann (und sollte) man also durchaus führen; Veranlagung und Talent taugen dafür jedoch nicht als Grundlagen.

(Georg Biegholdt)

 

Der Inhalt dieses Artikels wurde vom Spiegel aufgegriffen.

 

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