Musiklehrer:in werden! Eine Perspektive für Musikbegeisterte!

Liebe Schülerin, lieber Schüler!
 

Für Musiklehrer*innen an allgemeinbildenden Schulen bietet die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen anspruchsvolle und gleichzeitig erfüllende Berufsperspektiven. Hier kann man die eigene Begeisterung für Musik weitergeben, jungen Menschen den Zugang zur Musik ermöglichen, Chöre, Bands, Orchester, Musical-Projekte leiten und eigene Projektideen verwirklichen. Als Musiklehrer*in bilden Sie eine wichtige Schnittstelle zu außerschulischen Bildungsangeboten und zum Kulturleben der Stadt oder Region.

Wenn Sie sich für den Musiklehrer*innenberuf interessieren und sich weiter informieren möchten, bieten diese Seiten hierfür zunächst eine Übersicht über die verschiedenen Lehramtsstudiengänge. Außerdem finden Sie eine nach Bundesländern geordnete Aufstellung mit Informationen zu Hochschulen und Universitäten, an denen Musik auf Lehramt studiert werden kann, sowie Links zu weiterführenden Informationen der einzelnen Ausbildungsinstitutionen. Schließlich informieren wir Sie über die sogenannten "Musikmentorenprogramme" einzelner Bundesländer, die Schülerinnen und Schüler in spezifischen Wochenendkursen ausbilden, damit sie sich in den Arbeitsgemeinschaften an ihren Schulen unterstützend einbringen und sich in der außerschulischen Jugendarbeit, in Chören und Musikvereinen engagieren können, um hier selbst kleine Jugendensembles zu leiten.

Vor dem Studium müssen Sie eine Eignungsprüfung erfolgreich absolvieren, die auf den jeweiligen Studiengang zugeschnitten ist und neben Fähigkeiten im Instrumentalspiel, Gesang, Musiktheorie und Gehörbildung meist auch ein pädagogisches Kolloquium umfasst. Die Anforderungsprofile sind an den einzelnen Institutionen sehr unterschiedlich.
Im Studium erhalten Sie Unterricht im künstlerischen Hauptfach, in Gesang, einem instrumentalen Nebenfach und Unterricht im schulpraktischen Instrumentalspiel. Dazu kommen musikwissenschaftliche und musikpädagogische Seminare und Vorlesungen, Chor- und Ensembleleitung, Bandarbeit, Seminare zum Umgang mit digitalen Medien. Sie können selbst in den verschiedensten Ensembles ihrer Institution mitwirken, und finden im Musizieren schnell Anschluss zu Gleichgesinnten.

Die nächsten Zoom-Infowebinare, die über das Berufsfeld der Musiklehrerin / des Musiklehrers informieren, bieten wir am 26. und 31. März an. In diesen Seminaren stehen Ihnen Lehrende und Studierende Rede und Antwort, damit Sie sich ein Bild über das Studium, über die jeweiligen Formate der Eignungsprüfungen und über Ihr zukünftiges Berufsfeld machen können.

Übersicht der musikpädagogischen Berufsfelder

Lehramt Primarstufe (Grundschulen)

An Grundschulen findet Musikunterricht im Klassenverband statt. Hinzu kommen klassenübergreifende Arbeitsgemeinschaften und musikalische Projekte, bei deren Umsetzung Sie große Freiheiten genießen dürfen. Aufgrund des in Grundschulen üblichen Klassenlehrerprinzips bildet der Fachunterricht einen Teil eines größeren Arbeitsfeldes, zu dem zwei bis drei weitere Schulfächer gehören. Die Schülerinnen und Schüler der Grundschule sind noch sehr offen für ganz unterschiedliche Musikrichtungen, sodass im Musikunterricht eine große stilistische Vielfalt möglich ist. Es wird gesungen, mit Instrumenten musiziert, aber auch gehört und über Musik reflektiert, getanzt und komponiert. Wie im Musikunterricht der anderen Schulformen geht es auch hier darum, sich die eigene Welt mit Musik zu erschließen und sich mit fremden und noch unbekannten Welten auseinanderzusetzen.

Für das Lehramt Musik für die Primarstufe gibt es in der Regel zwei Wege des Studiums: Es kann als sogenanntes Haupt- oder Kernfach mit – je nach Studienort – einem oder zwei weiteren Fächern oder als Nebenfach studiert werden.

Ausbildungsinstitutionen sind Pädagogische Hochschulen, Universitäten und auch einige Musikhochschulen.

Lehramt Sekundarstufe I (Haupt-, Real-, Gesamt-, Gemeinschafts- u. ä. Schulen)

An den Sekundarschulen findet Musikunterricht im Klassenverband, in Wahlkursen, manchmal mit besonderen Musikprofilen, statt. Wie an allen anderen Schulformen auch gibt es hier häufig Streicher- Bläser und Chorklassen, die der Schule ein besonderes Profil verleihen. Arbeitsgemeinschaften und Projektarbeit mit unterschiedlichsten Inhalten bereichern das Schulleben und wirken auch über den Ort der Schule hinaus.

Studiengänge für das Lehramt Musik Sekundarstufe I beinhalten Musik und ein zweites Schulfach sowie erziehungswissenschaftliche Anteile. Ausbildungsinstitutionen sind auch hier Pädagogische Hochschulen, Universitäten und viele Musikhochschulen.

Lehramt Sekundarstufe I+II (Gymnasien, Gesamt-/Gemeinschaftsschulen mit Oberstufe)

An Gymnasien und den anderen Schultypen mit gymnasialer Oberstufe findet Unterricht im Klassenverband, in Musik-Profilkursen, Musikklassen, Musik-AGs und musikalischen Projekten statt; Musik kann dabei auch Abiturfach sein. Auch hier sind Musiklehrer*innen für das musikalische Schulleben verantwortlich und prägen damit sowohl das Profil und die Außenwirksamkeit der jeweiligen Schule.

Das Lehramtsstudium Musik für die Sekundarstufen I+II beinhaltet das Fach Musik, ein zweites Schulfach und erziehungswissenschaftliche Anteile. An manchen Musikhochschulen und Universitäten wird auch ein Studium mit Musik im Doppelfach angeboten, wobei anstelle des zweiten Schulfaches ein besonderer musikalischer Schwerpunkt studiert wird.

Ausbildungsinstitutionen für das gymnasiale Lehramtsstudium sind Musikhochschulen und fast alle Universitäten.

Lehramt Berufliche Schulen

An Beruflichen bzw. Berufsbildenden Schulen spielt Musik je nach Schulprofil und Schularten eine sehr unterschiedliche Rolle: Von Schulen mit Musikunterricht als Fach, musikalischer Ensemblearbeit und musikalischen Projekten über Musik als Teil von Kompetenzfeldern in der Berufsausbildung bis hin zu Schulen ohne jedes Musikangebot reicht hier die Bandbreite. Damit verbunden ist ein ebenfalls sehr interessantes und herausforderndes Berufsfeld für Musiklehrer*innen in der Sekundarstufe I + II mit Musikunterricht in Schularten mit einem allgemeinbildenden Abschluss (Abitur oder mittlerer Bildungsabschluss) bis hin zu Unterricht in berufsbildenden Schularten für Erzieher*innen, Kinderpflegerinnen, in der Altenpflege oder Sozialpädagogik.

Einige Universitäten und Hochschulen bieten spezielle Studiengänge für das Lehramt Musik an Beruflichen bzw. Berufsbildenden Schulen an.

Waldorfpädagogik

Lehrerinnen und Lehrer, die an einer Freien Waldorfschule unterrichten möchten, benötigen eine Qualifikation, die je nach Bundesland an unterschiedliche Voraussetzungen gebunden ist. Diese kann eine staatliche Lehrausbildung oder eine gleichwertige Ausbildung sein, wie sie unter anderem an Hochschulen und Waldorf-Seminaren durchgeführt wird. In jedem Falle sollte eine waldorfpädagogische Qualifikation, evtl. durch eine kurze Zusatzausbildung, angestrebt werden. Die Möglichkeiten, sich diese Qualifikation anzueignen, sind vielfältig. In Deutschland gibt es elf Waldorflehrer:innen-Seminare und mehr als 40 berufsbegleitende Ausbildungskurse ...

... weitere Information (Link zum Bund der Freien Waldorfschulen)

Förderpädagogik (Sonderschulen, Förderzentren, Inklusion)

Die förderpädagogischen Berufsfelder haben sich im Zusammenhang mit der Umsetzung von Inklusion in Schulen stark aufgefächert und reichen inzwischen von Fachunterricht in Sonderschulen und Förderzentren für bestimmte Förderbedarfe über Team-Teaching in Zusammenarbeit mit Fach- und Klassenlehrer*innen in inklusiven Regelschulen bis hin zu Beratungs- und Diagnosetätigkeiten. Beim Unterricht im Klassenverband, ggfs. auch in Musik-AGs und/oder musikalischen Projekten, steht die individuelle Förderung im Zentrum wie auch die Einbindung aller Beteiligten in das musikalische Leben der Schule.

Das Studium der Förder- bzw. Sonderpädagogik umfasst i.d.R. zwei sonderpädagogische Fachrichtungen und ein Schulfach. Musik bietet dabei viele Möglichkeiten der individuellen Förderung, zur Differenzierung und auch zur Motivierung teilweise anderweitig nur schwer erreichbarer Menschen. In diesem musikpädagogischen Feld steht der erfahrungs- und erlebensorientierte Zugang zur Musik im Fokus des Unterrichts. Ausbildungsinstitutionen sind Pädagogische Hochschulen, Universitäten und einige Musikhochschulen.

Weitere musikpädagogische Berufsfelder

Auch musikpädagogische Berufsfelder außerhalb von Schulen können interessante Berufsperspektiven bieten, die Berufsaussichten sind hier jedoch sehr variabel. Viele dieser Berufsfelder lassen sich mit der Arbeit in Schulen auch gut kombinieren, einerseits auf der persönlichen Ebene und in Kombinationsstudiengängen, andererseits auch im Rahmen von Kooperationen und gemeinsamen Projekten verschiedener Institutionen.

Die wichtigsten Bereiche sind:

  • Instrumental- und Gesangspädagogik (Musikschulen und Privatmusiklehrer*innen)
  • Elementare Musikpädagogik / Rhythmik (Musikschulen, Jugendeinrichtungen und Kitas)
  • Kirchenmusik
  • Bereiche der Musikvermittlung (u. a. Konzerthäuser, Festivals, Medien)